Schwere Unwetter in Italien: Touristen flüchten
- Heftige Regenfälle und Stürme
- Palermo im Ausnahmezustand
- Urlauber fliehen
- Schulen zu, Parks gesperrt
- Italien unter Wetterdruck
Ein ungewöhnlich heftiger Zyklon hat Italien getroffen. Der tropische Sturm "Ines", der sich über dem Mittelmeer aus einem Tiefdrucksystem aus dem algerischen Raum gebildet hat, bringt seit Donnerstag vor allem auf Sizilien sintflutartige Regenfälle, starke Windböen und massive Überschwemmungen mit sich. Italienische Meteorologen warnen vor einer Unwetterwelle, die sich weiter nach Norden ausdehnen könnte.
⚠️ Storm Ines to bring severe weather to the Central Mediterranean.
🌧 130+ mm rain
🌬 70 km/h gusts
⚡️ Flash floods & landslides possible
📍 N. Algeria, Sicily, southern Italy, Balkans, Greece
Stay alert. #StormInes #WeatherWarning #meteoblue pic.twitter.com/ZOvyi8p3Xz— meteoblue (@meteoblue) May 15, 2025
Heftige Regenfälle und Stürme
Seit Donnerstagmorgen regnet es auf Sizilien ununterbrochen. Innerhalb weniger Stunden sind in den Provinzen Palermo und Trapani bis zu 100 Millimeter Regen gefallen. In der Nacht zum Freitag haben weitere Gewitter für zusätzliche Wassermassen gesorgt. In einigen Regionen könnten laut Prognosen bis zu 200 Millimeter Regen niedergehen. Die Windböen haben Geschwindigkeiten von über 100 km/h erreicht. Die Stadt Trapani sowie mehrere Küstenregionen kämpfen mit Überschwemmungen.
Palermo im Ausnahmezustand
Besonders hart getroffen hat es die Hauptstadt Palermo. Überflutete Straßen, Sturzfluten und umgestürzte Bäume sorgen für chaotische Zustände. In Corleone ist ein Sturzbach über die Ufer getreten und hat die Altstadt überschwemmt. Auch der Bahnverkehr kam zum Erliegen: Nach Felsstürzen wurde die Verbindung zwischen Palermo und Messina vorübergehend stillgelegt. Die Infrastruktur steht in mehreren Teilen der Insel unter Wasser oder wurde beschädigt.
Urlauber fliehen
Videos in sozialen Netzwerken dokumentieren das Ausmaß der Schäden: überflutete Fahrbahnen, durch Hagel zerstörte Fahrzeuge, entwurzelte Bäume. Auf der Vulkaninsel Stromboli ist eine Schlammlawine niedergegangen, die Gassen blockiert und Bewohner sowie Touristen in ihren Unterkünften eingeschlossen hat. Etliche Urlauber haben sich mittlerweile für eine frühzeitige Abreise entschieden.
Schulen zu, Parks gesperrt
In vielen Regionen gilt aktuell die Wetterwarnstufe Rot. In Catania, Syrakus, Agrigent und Ragusa bleiben die Schulen bis auf Weiteres geschlossen, ebenso Parks, Friedhöfe und Sporteinrichtungen. Laut Wetterdiensten dürfte sich die Situation ab Samstag entspannen. Das Tiefdruckgebiet verliert dann an Kraft, die Regenfälle lassen nach.
Italien unter Wetterdruck
Tropische Stürme sind in Italien zwar selten, jedoch längst kein Einzelfall mehr. Bereits im Frühjahr kam es in Norditalien zu Erdrutschen und Hochwasser, ganze Dörfer waren von der Außenwelt abgeschnitten. Auch die Regionen Toskana und Emilia-Romagna meldeten zuletzt massive Schäden durch sogenannte Superzellen.