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Dunkle, tiefhängende Gewitterwolken ziehen über eine Landschaft mit Bäumen und Hügeln im Hintergrund – Vorbote eines schweren Unwetters.
In Lignano musste wegen schwerer Unwetter und Überschwemmungen ein Campingplatz evakuiert werden.
In Lignano musste wegen schwerer Unwetter und Überschwemmungen ein Campingplatz evakuiert werden.
cbglp2 / iStock

Unwetter in Lignano: Campingplatz evakuiert!

11.09.2025 um 08:47, Stefanie Hermann
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Sintflutartige Regenfälle setzten Norditalien unter Wasser und sorgten teilweise für Überschwemmungen. In Lignano musste ein Campingplatz evakuiert werden.

Inhaltsverzeichnis

Heftige Unwetter haben in der Nacht auf Mittwoch große Teile Nord- und Mittelitaliens unter Wasser gesetzt. Besonders betroffen war die Adriaküste in den Regionen Friaul-Julisch Venetien und Veneto, wo sintflutartige Regenfälle und Hagelstürme massive Schäden anrichteten. In Lignano Riviera wurde ein Campingplatz mit rund 2.300 Gästen komplett überflutet und musste evakuiert werden. Auch in Bibione, Grado, Venedig und weiteren Touristenorten kam es zu großflächigen Überschwemmungen. Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, rief für Bibione den Notstand aus.

Überschwemmungen in Lignano

Die Lage in Lignano entwickelte sich rasch zum Ernstfall: Seit den frühen Morgenstunden des Mittwochs gingen laut Ilpiccolo Meldungen über überflutete Straßen, Keller und Gebäude ein. Besonders schwer betroffen war der Campingplatz Pino Mare in Lignano Riviera. Hier mussten Gäste, darunter zahlreiche Familien mit Kindern, aus Mobilheimen gerettet werden. Die Feuerwehr und Wasserrettung evakuierten das Gelände, der Zivilschutz koordinierte die Maßnahmen. Auch ein Hotelkeller in Lignano stand vollständig unter Wasser.

Bibione: Einkaufsstraße unter Wasser

In Bibione wurde laut Zivilschutzbehörde bis Mittwoch, 15 Uhr, eine Regenmenge von 245 Millimetern gemessen. Sechs Hochleistungspumpen wurden eingesetzt, zahlreiche kleinere Pumpen unterstützten die Maßnahmen. Bilder aus dem Ort zeigen die zentrale Einkaufsstraße völlig unter Wasser.

Hochwasser in Venedig, Erdrutsche am Comer See

In Venedig sorgte der Starkregen für typisches Hochwasser, das auch touristisch stark frequentierte Zonen betraf. In der Provinz Latisana stürzte ein Kanaldamm teilweise ein, wodurch die Regionalstraße 354 gesperrt werden musste.

Weiter westlich führten die anhaltenden Niederschläge am Comer See zu kleineren Erdrutschen. 23 Personen mussten ihre Häuser vorsorglich verlassen. Auch dort wurden Uferzonen und Straßen gesperrt.

Superzellen über Italien

Meteorologen schlagen Alarm: Die Zunahme an sogenannten Superzellen-Gewittern – aus den USA bekannte Extremwetterphänomene – wird zunehmend auch im Mittelmeerraum beobachtet. Die Zellen zeichnen sich durch extreme Regenmengen, starken Wind und hohe Hagelintensität aus. Seit den 1990er-Jahren ist ihre Häufigkeit und Intensität deutlich gestiegen. Der Klimawandel wird von Fachleuten als zentraler Treiber dieser Entwicklung genannt.

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