Direkt zum Inhalt
Donald Trump spricht bei einem Treffen im Weißen Haus. Der US-Präsident blickt ernst und trägt einen dunkelblauen Anzug mit roter Krawatte.
US-Präsident Donald Trump will beim Gipfeltreffen mit Wladimir Putin in Alaska einen Rohstoff-Deal anbieten.
US-Präsident Donald Trump will beim Gipfeltreffen mit Wladimir Putin in Alaska einen Rohstoff-Deal anbieten.
SAUL LOEB / AFP / picturedesk.com

Geheimdeal: Mit diesem Schatz will Trump Putin ködern

14.08.2025 um 16:42, Stefanie Hermann
min read
Am Freitag treffen sich Trump und Putin in Alaska. Ein Rohstoff-Deal mit brisanten Folgen sorgt für internationale Unruhe. So könnte Trump Putin überzeugen.

Inhaltsverzeichnis

Nur wenige Stunden vor dem mit Hochspannung erwarteten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Anchorage, Alaska, mehren sich Hinweise auf die Inhalte des Gesprächs. Klar ist bereits: Es geht um nicht weniger als Frieden oder Eskalation im Ukraine-Krieg. Noch ist völlig offen, ob sich der Gipfel als diplomatischer Durchbruch oder geopolitisches Poker erweisen wird. Erste Einzelheiten aus dem inneren Zirkel geben Hinweise, welche Karten auf dem Tisch liegen könnten.

Die Details zum Treffen

Das Treffen beginnt am Freitag um 11:30 Uhr Ortszeit (21:30 Uhr MESZ) in Anchorage. Trump und Putin werden sich zunächst unter vier Augen, lediglich begleitet von Dolmetschern, austauschen. Erst danach sollen auch die jeweiligen Delegationen mit Fachleuten in Verhandlungen einsteigen.

Auf russischer Seite sind unter anderem Außenminister Sergej Lawrow, Verteidigungsminister Andrej Belussow sowie Finanzminister Anton Siluanow und Putins Sonderbeauftragter Kirill Dmitrijew dabei. Zum Abschluss ist eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. Westliche Diplomaten erwarten ein klares Ziel: einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine zu erreichen.

Was Putin will

Im Vorfeld streut Russlands Machthaber Gastgeber Trump Rosen. Er begrüße ausdrücklich die amerikanischen Bemühungen um Frieden. „Die US-Regierung (…) unternimmt meiner Ansicht nach ganz energische und aufrichtige Anstrengungen“, ließ Putin am Donnerstag verlauten. Beobachter bleiben skeptisch. Der frühere deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, warnt im ZDF, Putin werde versuchen, Trump zu „unterwerfen“ und ihm „wunderbare wirtschaftliche Perspektiven“ aufzuzeigen, um sich selbst Zugeständnisse im Ukraine-Konflikt zu ersparen. Von Fritsch: „Er hat nur ein Ziel: die Ukraine zu unterwerfen.“ Trump wiederum hatte Russland zuletzt mit „schwerwiegenden Konsequenzen“ gedroht, ohne diese näher zu benennen.

Europa und Ukraine fordern klare rote Linien

Aus Europa kommen im Vorfeld deutliche Erwartungen an Trump. Ein Waffenstillstand müsse am Anfang stehen, die Ukraine müsse bei allen weiteren Gesprächen mit am Tisch sitzen, russische Besetzungen dürften keinesfalls anerkannt werden. Selenskyj selbst fordert „robuste Sicherheitsgarantien“ und spricht sich weiterhin klar gegen ein russisches Vetorecht beim NATO-Beitritt der Ukraine aus. „Bei allen Verhandlungen, bei denen es um die Zukunft meines Landes geht, muss die Ukraine mit am Tisch sitzen", so Selenskyi.

Trumps Angebot: Bodenschätze statt Gebiete

Am heutigen Donnerstag ist durchgesickert, mit welcher Karte Trump Putin wirklich locken könnte: mit Rohstoffen. Während das Weiße Haus Spekulationen über einen möglichen Gebietstausch nach jordanischem Vorbild dementiert, tauchten neue Informationen zu einem möglichen Rohstoff-Deal auf. Laut einem Bericht des britischen Telegraph erwägt Trump, Russland Zugriff auf bestimmte Ressourcen in Alaska zu gewähren. Dabei geht es um strategisch wichtige Vorkommen an Öl, Gas, Gold, Silber, Zink, Blei, Grafit und Jade.

Alaska beherbergt laut US-Angaben 13 Prozent der weltweiten Ölreserven. 49 der 50 von der US-Regierung als „kritisch“ eingestuften Industriemineralien kommen dort vor. Trump hatte bereits zu Beginn seiner zweiten Amtszeit sämtliche Umweltschutzauflagen seines Vorgängers Biden aufgehoben und den Zugriff auf Alaskas Rohstoffe zur Priorität erklärt. Finanzminister Scott Bessent hatte laut Telegraph sondiert, welche wirtschaftlichen Zugeständnisse an Russland mit Sanktionserleichterungen kombiniert werden könnten.

Ukraine Teil des Deals

Auch die Ukraine könnte indirekt Teil des Deals werden: Zwei der größten Vorkommen Seltener Erden befinden sich in bereits russisch besetzten Gebieten. Und obwohl Kiew energisch widerspricht, halten sich Gerüchte, die Trump-Regierung könnte als Teil eines größeren „Friedenspakets“ auch über ukrainische Bodenschätze verhandeln. Im Mai hatte Trump mit Selenskyj bereits ein eigenes Rohstoffabkommen abgeschlossen, das den USA langfristigen Zugriff auf ukrainische Seltene Erden garantiert.

more