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Beobachtung eines rotgefärbten Vollmonds durcheine Mondfinsternis
Am Sonntag leuchtet der Vollmond durch eine totale Mondfinsternis in rot.
Am Sonntag leuchtet der Vollmond durch eine totale Mondfinsternis in rot.
mag9/iStock.com

Totale Mondfinsternis: So sehen Sie das Schauspiel

02.09.2025 um 12:39, Marcel Toifl
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Am Sonntag steht ein seltenes Naturschauspiel bevor. Durch eine totale Mondfinsternis wird sich der Vollmond in ein rot leuchtendes Objekt verwandeln.

Am 7. September steht ein seltenes Naturschauspiel bevor. Der Vollmond wird sich bei einer totalen Mondfinsternis in ein rötliches Himmelsobjekt verwandeln. Die Konstellation macht den sogenannten Maismond zum eindrucksvollsten Vollmond des Jahres. Das Phänomen ist in ganz Österreich mit freiem Auge sichtbar.

Blutmond am Abendhimmel

Die totale Mondfinsternis beginnt am Sonntag um 18.30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt taucht der Erdtrabant in den Kernschatten der Erde ein. Der Höhepunkt der Verdunkelung wird um 20.12 Uhr erwartet. Bis 20.53 Uhr bleibt der Mond vollständig verfinstert. Danach verlässt er allmählich den Schattenkegel. Das Schauspiel endet um 21.57 Uhr. In Wien ist der Mond beim Aufgang um 19.21 Uhr bereits zu 86 Prozent verfinstert. In Bregenz erscheint er sogar gänzlich verdunkelt am Himmel.

Traditionelle Namen und Herkunft

Der September-Vollmond trägt den Namen Maismond. Die Bezeichnung geht auf indigene Völker Nordamerikas zurück. Für sie markierte der Vollmond das Ende der Erntesaison. Der Begriff verweist auf die Zeit der Maisernte, die vielerorts im Spätsommer beginnt. Je nach Stamm variiert der Name. Die Abenaki nannten ihn „Maismachermond”, die Zuni sprachen vom „Mond, wenn alles reift”. Auch in Europa existieren Bezeichnungen wie „Herbstmond” oder „Singender Mond”. In China heißt er „Chrysanthemenmond”.

Beobachtung mit bloßem Auge

Der Blutmond lässt sich ohne Teleskop betrachten. Besonders eindrucksvoll zeigt er sich während des Aufgangs. Nahe dem Horizont erscheint der Mond aufgrund atmosphärischer Lichtbrechung besonders groß und farbintensiv. Die tiefrote Färbung entsteht durch das gestreute Sonnenlicht, das durch die Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche trifft. Eine freie Sicht auf den östlichen Himmel erhöht die Chancen auf ein ungetrübtes Erlebnis.

Astronomisches Programm in Traiskirchen

Die Sternwarte Traiskirchen lädt am Sonntagabend zu einem Beobachtungsabend. Ab 19 Uhr sind die Teleskope auf dem Dach der Stadtsäle für Besucher geöffnet. Neben dem Mond sind auch der Saturn, der Ringnebel sowie die Sternhaufen M13 und M15 im Visier. Der Eintritt ist frei. Bei klarem Himmel steht einer eindrucksvollen Beobachtung des roten Maismonds nichts im Weg.

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