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Projektion einer brennenden Kerze auf ein hohes Gebäude
Russland gedenkt der Opfer
Russland gedenkt der Opfer
APA

Terror in Moskau: IS Video zeigt Anschlag

24.03.2024 um 13:33, Andrea Schröder & APA, Red
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Nach einem der schwersten Terroranschläge in der russischen Geschichte stehen weiterhin Spekulationen Putins über einen ukrainische Hintergrund im Raum.

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den Anschlag bereits für sich reklamiert, doch der russische Präsident Wladimir Putin deutete eine ukrainische Spur hinter dem Angriff an - ohne jedoch Beweise dafür anzuführen. Demnach sollen die Täter in Richtung Ukraine geflüchtet sein.

Geheimdienste warnten

Kiew wies jede Beteiligung an der Tat mit 133 Toten vom Freitagabend zurück. Die Geheimdienste der USA und anderer westlicher Länder hatten bereits Anfang März vor einem drohenden Anschlag gewarnt. Putin tat die Warnungen jedoch als westliche Provokation ab. Den IS erwähnte Putin bisher mit keinem Wort.

Angriff gefilmt und verbreitet

Dabei will der IS mit einem jetzt aufgetauchten Video beweisen, dass wirklich er hinter dem Anschlag auf die Konzerthalle in Moskau steckt. Der Mitschnitt filmte die mutmaßlichen Angreifer bei der Tat. Nach Medienberichten, unter anderem der ZEIT, zeigt das Video mehrere bewaffnete Terroristen während des Anschlag. Die Gesichter wurden unkenntlich gemacht und die Stimmen wurden verzerrt.

Mitschnitt echt, sagen Experten

Dennoch gehen Fachleute von der Authentizität des Gezeigten aus: Die Umgebung, die auf dem Video zu sehen ist, wie Treppen und Wände, entsprechen anderen Aufnahmen des Anschlagsortes. Unter anderem ist zu sehen, wie einer der Männer mit einem automatischen Gewehr um sich schießt und ein zweiter Mann einen am Boden liegenden Menschen tötet.

Veröffentlicht wurde das etwa 90 Sekunden lange Video auf den Kanälen, auf denen der IS bereits am Freitag schriftlich den Anschlag für sich beansprucht hatte.

Viele kritisch Verletzte

Unterdessen beging Russland am Sonntag einen nationalen Trauertag. Im Ausland schlossen sich Serbien und Nicaragua mit eigenen Trauertagen dem Gedenken an. Viele der bei dem Anschlag 152 Verletzten seien weiter in kritischer Verfassung, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TASS Sonntag früh unter Berufung auf das Katastrophenschutzministerium für die Region Moskau. Unter den Verletzten sind demnach auch fünf Kinder.

In dem Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau mit Tausenden Plätzen hatten am Freitag Täter wahllos auf Besucher geschossen. Zudem gab es Explosionen in dem Gebäude und einen Großbrand.

Tatverdächtige jetzt in Moskau

Die vier Hauptverdächtigen des Terroranschlags waren am Samstagabend zum Verhör in die russische Hauptstadt gebracht worden. Wie die Staatsagentur TASS weiter berichtete, waren die vier Männer in einer streng abgesicherten Wagenkolonne aus der Region Brjansk im Süden des Landes, wo sie festgenommen worden waren, zum sogenannten Ermittlungsausschuss gefahren worden. In den kommenden Tagen solle vor Gericht ein Antrag auf Haftbefehl gestellt werden.

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