Taxiskandal in Kroatien: Touristin schwer abgezockt
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Ein unfassbarer Abzock-Skandal erschüttert Kroatien: Eine Touristin aus Neuseeland musste für eine Taxifahrt von nur rund 1,5 Kilometern in Zagreb 1506 Euro bezahlen. Der Fall sorgt für Schlagzeilen, nicht zuletzt, weil die Ermittlungen gegen den Fahrer sich nicht wegen des Preises, sondern ausschließlich wegen Steuerhinterziehung richten.
Von 185 Euro zu 1506 Euro
Im Mai bestieg die ältere Frau am Zagreber Hauptbahnhof ein Taxi, um zu einem Ziel in der Innenstadt zu gelangen. Je nach Route beträgt die Strecke höchstens 1,6 Kilometer. Der Taxameter zeigte nach eigenen Angaben der Touristin 185 Euro an. Als sie protestierte, habe der Fahrer einen „Nachlass“ gewährt und 150 Euro verlangt.
Da die Frau mit Bankomatkarte zahlen wollte, rief der Taxilenker einen Kollegen mit einem mobilen Kartenlesegerät. Der jedoch tippte statt 150 Euro die Summe von 1506 Euro ein und die ahnungslose Urlauberin gab unter Druck ihre PIN ein.
Schock nach Rückkehr
Den Betrug bemerkte die Frau erst zu Hause. Über die kroatische Botschaft brachte sie den Fall zur Anzeige. Erst als die Zeitung „Jutarnji List“ darüber berichtete, reagierte der Fahrer: Er überwies der Touristin 1350 Euro zurück und sprach von einem Versehen.
Für die Geschädigte war der Schaden jedoch mehr als nur finanzieller Natur. Vor Schreck reiste sie vorzeitig aus Kroatien ab, ihre Urlaubserinnerungen waren ruiniert.
Ermittlungen laufen
Brisant: Der überhöhte Preis selbst ist in Kroatien kein Straftatbestand. Taxi-Tarife sind gesetzlich nicht geregelt, die Fahrer haben freie Hand. Ein Vorgehen ist nur möglich, wenn keine Rechnung ausgestellt oder Steuern hinterzogen wurden, genau das wird dem Fahrer nun vorgeworfen.
Abzocke als Dauerproblem
Seit Jahren warnen Konsumentenverbände und Medien vor unseriösen Taxiunternehmern in Kroatien. Immer wieder berichten Touristen von überzogenen Preisen, insbesondere in Städten mit hohem Reiseaufkommen wie Zagreb, Split oder Dubrovnik.