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Rammstein-Sänger Till Lindemann bei einem Auftritt auf dem "‘Hell and Heaven Metal Fest"
Die Grünen wollen Rammstein in Wien keine Bühne geben.
Die Grünen wollen Rammstein in Wien keine Bühne geben.
Ismael Rosas / Action Press / picturedesk.com

Rammstein: Grüne fordern Konzert-Absage

21.07.2023 um 11:41, Patrick Deutsch
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Die Grünen fordern eine Absage der beiden Rammstein-Konzerte in Wien. Die Vorwürfe gegen die Band müssten zuerst lückenlos aufgeklärt werden.

Meri Disoski und Viktoria Spielmann von den Grünen fordern eine Absage der Rammstein-Konzerte am 26. und 27. Juli im Wiener Ernst-Happel-Stadion.

"Keine Bühne für mutmaßliche Täter"

Die Politikerinnen berufen sich auf "aktuelle Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des NDR", die "neue, sehr schwerwiegende Vorwürfe gegen ein weiteres Band-Mitglied zutage gefördert" haben. "Die nächstwöchigen Konzerte in Wien wurden trotz massiver zivilgesellschaftlicher Proteste nicht abgesagt. Die Band, die Veranstalter:innen und die Stadion-Betreiber:innen stellen damit den eigenen finanziellen Gewinn über die dringend gebotene Aufklärung schwerwiegender Vorwürfe. Damit wird sexualisierte Gewalt verharmlost, gar geduldet und den aussagenden Frauen höhnisch ins Gesicht gelacht“, sagt Meri Disoski, stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen

Unschuldsvermutung kein Freifahrtsschein

Die Frauensprecherin der Wiener Grünen, Viktoria Spielmann, setzt sich ebenfalls für eine Absage der Konzerte ein, bis "die schwerwiegenden Vorwürfe gegenüber mittlerweile mehreren Bandmitgliedern restlos aufgeklärt sind." Die juristische Unschuldsvermutung dürfe kein Freifahrtsschein sein, "mutmaßlichen Gefährdern aktiv eine Bühne zu bieten". Disoski und Spielmann verweisen auf eine Petition der Plattform "mein #aufstehn", die von fast 17.000 Menschen unterzeichnet worden ist.

Gesellschaftliche Verantwortung

Die Kunstfreiheit sei ein hohes Gut der Demokratie. Die Künstler würden aber auch eine gesellschaftliche Verantwortung tragen, gerade wenn es "um die Reproduktion patriarchaler Geschlechterbilder und Gewaltverherrlichung geht", so die beiden Grünen-Politikerinnen. "Schutzzonen für Frauen können nicht die Antwort sein, wenn die Missbrauchsvorwürfe so schwer wiegen, dass mittlerweile die Staatsanwaltschaft Berlin gegen Till Lindemann ermittelt. Es liegt damit in der Verantwortung der Veranstalter:innen und der Betreiber:innen, mutmaßlichen Tätern keine Bühne zu bieten“.

"Lauter Protest" angekündigt

Es sei skandalös, dass der Veranstalter trotz der neuen Vorwürfe an den Konzerten festhält. "Wir werden es nicht zulassen, dass diese Konzerte ohne sichtbaren und lauten Protest über die Bühne gehen. Daher rufen wir als Grüne Frauen Wien zur Beteiligung an der Demonstration von der NGO #aufstehen am 26. Juli um 17.30 Uhr vor dem Ernst-Happel-Stadion auf. Keine Bühne für mutmaßliche Täter“, hält Spielmann fest", so Spielmann abschließend.

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