Mega-Sparkurs: OMV streicht 400 Jobs in Österreich
- Massiver Stellenabbau bei OMV
- Verwaltung im Fokus
- Internationales Sparziel
- Gewerkschaft und Politik kritisieren
Österreichs größter Industriekonzern steht vor einem harten Sparprogramm. Die OMV will bis 2027 weltweit 2.000 Arbeitsplätze streichen, rund 400 davon in Österreich. Die Betriebsversammlung fand am Donnerstag statt. Der Konzern versichert, den Jobabbau sozial verträglich gestalten zu wollen.
Massiver Stellenabbau bei OMV
Das Effizienzprogramm „Revo“ zielt auf eine nachhaltige Reduktion von Personalkosten ab. In Österreich sind rund 400 der insgesamt 5.400 Arbeitsplätze betroffen, wie der Kurier zunächst berichtet hat. Insgesamt will die OMV weltweit etwa ein Zwölftel der Belegschaft abbauen.
Die Republik Österreich hält aktuell 31 Prozent an der OMV. Trotz jüngster Rekordergebnisse und dem vielgelobten ADNOC-Borealis-Deal sollen die Kürzungen greifen. Die Konzernführung verspricht, den Abbau mit sozialverträglichen Maßnahmen zu begleiten.
Verwaltung im Fokus
Besonders betroffen ist der Corporate-Bereich. Dort arbeiten derzeit mehr als 1.000 Personen, vor allem in der Finanzabteilung. In der Vergangenheit hat die OMV über 200 Fachkräfte aus Rumänien zu heimischen Arbeitskonditionen nach Österreich geholt.
Auch Veränderungen auf Führungsebene stehen bevor: Der Vorstand soll auf fünf Mitglieder erweitert werden. Zudem endet die Amtszeit des aktuellen CEO Alfred Stern im August 2026. Eine Nachfolge wird gesucht.
Internationales Sparziel
Neben Österreich sollen auch internationale Standorte von den Einschnitten betroffen sein. Im Fokus stehen das rumänische Tochterunternehmen Petrom, die Raffinerie Burghausen in Bayern sowie der Standort Bratislava. Die Umsetzung des Programms „Revo“ ist bis zum Jahr 2027 geplant.
Gewerkschaft und Politik kritisieren
GPA-Chefin Barbara Teiber bezeichnete den geplanten Abbau als „schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort, der vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Erfolgsmeldungen und dem hochgelobten OMV-ADNOC-Borealis-Deal überraschend kommt“. Sie kündigte harte Verhandlungen an: „Sollten keine fairen Angebote auf den Tisch gelegt werden, sichern wir der Belegschaft unsere volle Solidarität zu und schließen auch gewerkschaftliche Maßnahmen nicht aus.“
Auch politische Kritik ließ nicht auf sich warten. Die freiheitliche Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch nannte den Schritt in einer Aussendung ein „sozial- und wirtschaftspolitisches Armutszeugnis“ und forderte eine Reaktion des zuständigen Ministers: „Hattmannsdorfer muss seiner Verantwortung als Eigentümervertreter nachkommen und dem OMV-Vorstand eine klare Absage an diesen Jobkahlschlag erteilen.“