Trotz Rekord-Gewinn: Nvidia-Aktie fällt
- Nvidia schafft Rekord-Gewinne, verliert aber trotzdem
- Nvidia-Aktie gibt in Frankfurt nach
- ASML und der Nvidia-Effekt
- Politische Unsicherheit verstärkt den Druck
Nvidia hat neue Bestmarken beim Quartalsgewinn erreicht. Dennoch zeigt sich der Markt enttäuscht. Besonders das wichtige Geschäft mit Rechenzentren blieb leicht hinter den Erwartungen zurück. Die Folge: Die Nvidia-Aktie rutschte spürbar ab – und riss andere Halbleiterwerte mit.
Nvidia schafft Rekord-Gewinne, verliert aber trotzdem
Mit einem Quartalsgewinn von 26,4 Milliarden Dollar legte Nvidia ein starkes Zahlenwerk vor. Im Rechenzentrumsgeschäft stieg der Umsatz um 56 Prozent auf 41,1 Milliarden Dollar. Analysten hatten jedoch leicht mehr erwartet. Trotz der imposanten Steigerung blieb die Reaktion der Anleger verhalten. Der Konzern ist an der Börse hoch bewertet, kleine Enttäuschungen schlagen schnell durch. Bereits im US-Nachbörsenhandel sank der Kurs um drei Prozent.
Nvidia-Aktie gibt in Frankfurt nach
Am Donnerstag fiel die Nvidia-Aktie in Frankfurt um 2,9 Prozent. Damit setzte sich die Talfahrt vom Vorabend fort. Der deutsche DAX reagierte gelassen und notierte am Vormittag leicht im Plus. In Asien hingegen verloren TSMC und Samsung je 1,5 Prozent. Beobachter machten dafür die starke Abhängigkeit der asiatischen Produzenten vom US-Konzern verantwortlich. Viele Investoren warteten auf Signale von der Wall Street, wo die Märkte am Nachmittag öffneten.
ASML und der Nvidia-Effekt
Die verhaltene Nvidia-Prognose traf vor allem ASML. Der niederländische Chipzulieferer gilt als besonders abhängig vom KI-Boom. Anleger trennten sich gezielt von Werten, die stark mit Nvidias Erfolg verknüpft sind. Während Infineon oder ASM International stabil blieben, gerieten ASML und ähnliche Unternehmen unter Verkaufsdruck. Analysten sprechen von einer Neubewertung der Wachstumserwartungen im Halbleitersektor.
Politische Unsicherheit verstärkt den Druck
Nvidia erwartet im laufenden Quartal einen Umsatz von 54 Milliarden Dollar, plus oder minus zwei Prozent. Die Prognose liegt knapp über den Erwartungen, doch der vorsichtige Ton verunsichert. Zusätzlich belasten geopolitische Spannungen die Stimmung. China arbeitet an einer eigenen Chip-Produktion. US-Exportkontrollen verschärfen die Lage. Für international tätige Konzerne wie ASML drohen strukturelle Marktverschiebungen mit ungewissem Ausgang.
