AUA verliert Macht: Lufthansa baut Konzern um
Inhalt
- Weniger Macht für Austrian, Swiss und Co.
- Stärkung der Konzernzentrale
- Neue Group Function Boards
- Folgen für das Management
Die deutsche Lufthansa-Gruppe stellt ihre Organisation neu auf. Ab Anfang kommenden Jahres soll eine radikale Neuordnung gelten, wie aus einem internen Schreiben hervorgeht, das dem Handelsblatt vorliegt. Ziel ist es, Passagiere zufriedener zu machen und gleichzeitig die Profitabilität zu steigern.
Weniger Macht für Austrian, Swiss und Co.
Besonders betroffen sind die Konzernmarken. Airlines wie Austrian, Swiss oder Brussels verlieren entscheidende Kompetenzen. Künftig sollen sie nur noch für das Erlebnis an Bord verantwortlich sein, dazu zählen etwa Catering oder der Kabinenservice.
Die strategisch wichtigen Bereiche wie Angebot, Netzplanung, Vertrieb und Vielfliegerprogramme werden hingegen von der Konzernzentrale übernommen. Damit werden die Marken stärker abhängig von der übergeordneten Steuerung.
Stärkung der Konzernzentrale
Ein Unternehmenssprecher bestätigte gegenüber dem Handelsblatt, dass gruppenweit daran gearbeitet werde, Effizienz, Profitabilität und Kundennutzen zu steigern. Zu Einzelheiten äußerte er sich nicht. Klar ist jedoch: Die Zentrale in Frankfurt bekommt deutlich mehr Macht und Verantwortung.
Neue Group Function Boards
Kern der Reform sind vier sogenannte Group Function Boards, die künftig zentrale Themen bündeln sollen. Sie kümmern sich um: die Drehkreuze des Konzerns, Technologie, Personal und Finanzen.
Die Boards werden von Konzernvorständen geleitet und durch einen Functional Financial Controller begleitet. Ziel ist es, Entscheidungen zu beschleunigen und Synergien zwischen den einzelnen Marken zu heben.
Folgen für das Management
Noch offen ist, wie sich der Umbau konkret auf die Führungskräfte unterhalb des Konzernvorstands auswirken wird. Eine Entscheidung dazu soll im September fallen. Branchenexperten rechnen damit, dass die Zahl der Entscheidungsbefugnisse in den Tochtergesellschaften weiter reduziert wird.