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KiK ist ein deutscher Textil-Discounter
In Deutschland werden mehrere Kik-Filialen geschlossen. Auch in Österreich wurde ein Standort aufgelassen.
In Deutschland werden mehrere Kik-Filialen geschlossen. Auch in Österreich wurde ein Standort aufgelassen.
artas/iStock.com

Krise: Beliebter Discounter schließt Österreich-Standort

11.09.2025 um 14:53, Marcel Toifl
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Der Textil-Discounter Kik schließt in Deutschland hunderte Filialen. Auch Österreich ist von der Schließung betroffen. Ein Standort wurde aufgelassen.

Beim Textildiscounter Kik kündigt sich ein Umbruch an. Nach massiven Verlusten und einem Führungswechsel plant der deutsche Konzern die Schließung von hunderten Standorten. Auch in Österreich ist die Lage angespannt. Eine Filiale in Wien ist bereits geschlossen, weitere könnten folgen.

Kahlschlag in Deutschland

Am 10. September berichtete „Fashion United“, dass Kik bis zu 400 seiner rund 2400 Filialen in Deutschland schließen will. Betroffen sind laut Unternehmen vor allem unrentable Standorte. Ein Sprecher erklärte: „Wir überprüfen regelmäßig das eigene Filialnetz.“ Die Maßnahmen seien Teil eines „kontinuierlichen Prozesses“, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.

Der Discounter ist seit Jahren der größte Textil- und Non-Food-Anbieter in Deutschland. 2023 erwirtschaftete das Unternehmen rund 2,4 Milliarden Euro Umsatz. Dennoch steht der stationäre Einzelhandel zunehmend unter Druck. Laut Handelsverband Deutschland sollen heuer rund 4500 Geschäfte dauerhaft schließen.

Umbruch in der Führungsetage

Die angekündigten Filialschließungen fallen zeitlich mit einer Veränderung in der Konzernspitze zusammen. Geschäftsführer Patrick Zahn verließ das Unternehmen nach 18 Jahren, davon neun als CEO. Laut übereinstimmenden Medienberichten bat er um die Auflösung seines Vertrags wegen strategischer Differenzen mit Eigentümer Christian Haub. Bereits zuvor war COO Dirk Ankenbrand zurückgetreten.

Verluste und erste Schließung in Österreich

Auch in Österreich ist das Filialnetz betroffen. In Wien wurde kürzlich die Filiale in der Ziegelofengasse geschlossen. Der deutsche Mutterkonzern betreibt hierzulande seit 1998 rund 254 Standorte. Laut Jahresabschluss 2023 legte Kik Österreich beim Umsatz zwar von 148,35 auf 163,66 Millionen Euro zu, verzeichnete jedoch einen Verlust von 4,7 Millionen Euro. Der Bilanzverlust belief sich auf 12,79 Millionen Euro.

Prüfung laufend

Wie viele österreichische Filialen konkret betroffen sein könnten, ließ Kik offen. Auf Anfrage der Kronen Zeitung teilte das Unternehmen mit: „Wir befinden uns in einem laufenden Prüfprozess.“ Man überprüfe das gesamte Filialportfolio mit dem Ziel, „wirtschaftlich nachhaltig und profitabel zu handeln“. Dazu gehörten auch „Portfoliobereinigungen“.

Zugleich betont Kik: „Wir sind stets bestrebt, Mitarbeitenden alternative Stellen im Kik-Filialnetz anzubieten.“ Trotz der Einschnitte wolle man weiterhin in bestehende und neue Märkte investieren – sowohl in Deutschland als auch international.

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