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Zerstörtes Wohn- und Bürogebäude in Doha, Katar, nach israelischem Luftangriff – Fassade eingestürzt, Einsatzkräfte und Fahrzeuge vor Ort.
Israels Angriff auf die Hamas-Zentrale in Katars Hauptstadt Doha sorgt für internationale Kritik.
Israels Angriff auf die Hamas-Zentrale in Katars Hauptstadt Doha sorgt für internationale Kritik.
Ibraheem Abu Mustafa / REUTERS / picturedesk.com

Katar: Ziel in Doha von Israel bombardiert

09.09.2025 um 18:20, Stefanie Hermann
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Israel hat am Nachmittag Doha bombardiert. Ziel war die Hamas-Führung. Katar spricht von einem „kriminellen Angriff“ und droht mit Konsequenzen.

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Aus Katars Hauptstadt Doha sind am heutigen Dienstag am Nachmittag gegen 15.30 Uhr MESZ mehrere Explosionen gemeldet worden. Wie mittlerweile bestätigt worden ist, hat Israel in der Millionenmetropole einen gezielten Luftschlag gegen ein Wohn- und Büroensemble ausgeführt. Hintergrund ist nach israelischen Angaben ein gezielter Schlag gegen die Hamas-Führung. Erste Bilder zeigen dichte Rauchwolken über dem Katara/West-Bay-Gebiet.

Jerusalem bestätigt Luftangriff in Doha

Der Luftangriff hat sich nach Angaben Israels gegen die Führungsspitze der Hamas gerichtet. Die Regierung von Benjamin Netanjahu hat die Operation bestätigt. „Die heutige Aktion gegen die obersten Terrorhäuptlinge der Hamas ist eine vollständig unabhängige israelische Operation. Israel hat sie initiiert, Israel hat sie durchgeführt, und Israel übernimmt die volle Verantwortung", heißt es heute aus dem Büro des Premierministers. Es habe sich um einen "präzisen Schlag" gehandelt, man habe Maßnahmen zur Minimierung ziviler Schäden ergriffen, so die israelische Armee.

Ziel war Hamas-Verhandlungsteam in Katar

In dem in Doha getroffenen Komplex soll sich nach übereinstimmenden Berichten die in Katar stationierte Hamas-Verhandlungsdelegation aufgehalten haben, die gerade einen US-Waffenruheplan diskutiert habe. Unklar ist, wer überlebt hat: Zwei Hamas-Quellen haben gegenüber Reuters erklärt, die Delegation habe den Angriff überlebt. Parallel dazu gab es anderslautende arabische Medienberichte, wonach auch hochrangige Kader wie Khalil al-Hayya getroffen worden sein könnten. Gesicherte Informationen liegen aktuell noch nicht vor.

Katar droht mit Konsequenzen

Katar hat den Angriff aufs Schärfste verurteilt. Außenamtssprecher Majed Al-Ansari sprach von einem „feigen“ und „kriminellen“ Angriff auf Wohngebäude und von einer „eklatanten Verletzung aller internationalen Gesetze und Normen“, die die Sicherheit von Kataris und Bewohnern gefährde. Doha stellte klar, dass man „dieses rücksichtslose Verhalten“ nicht tolerieren werde und behält sich weitere Schritte vor. Das Innenministerium erklärte, die Lage am Ort sei unter Kontrolle.

Internationale Kritik von Ankara bis Abu Dhabi

International hagelt es breite Kritik. Die Attacke zeige, dass Israel „nicht auf Frieden, sondern auf Fortsetzung des Krieges“ abziele, heißt es aus der Türkei. Istanbul wirft Jerusalem „expansionistische Politik“ und „Staatsterrorismus“ vor. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilen die Verletzung der katarischen Souveränität scharf und stellten sich demonstrativ hinter Doha. Auch in westlichen Hauptstädten gab es kritische Töne und Distanzierungen von einer Mitwirkung.

Trump war vorab informiert

UN-Generalsekretär António Guterres nennt die Attacke eine „eklatante Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Katars“. Er ruft alle Seiten dazu auf, auf eine dauerhafte Waffenruhe hinzuarbeiten, statt diese zu zerstören.

Aus US-Kreisen ist verlautet, Washington sei vorab über die Operation informiert worden; ob Präsident Trump sie genehmigt hat, ist unklar. Netanjahus Büro wiederum betonte ausdrücklich die alleinige Verantwortung Israels.

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