Neues Virus: Italien verhängt Quarantäne
- Virus erreicht Italien
- Sofortmaßnahmen eingeleitet
- Po-Ebene ebenfalls betroffen
- Übertragung und Symptome
- Wirtschaftlicher Schaden
- Südtirol warnt vor Tierimport
Die hochansteckende Rinderkrankheit „Lumpy Skin Disease“ hat Italien erreicht. Betroffen sind bislang Betriebe auf Sardinien und in der Po-Ebene. Die Behörden haben reagiert und erste Schutzmaßnahmen aktiviert.
Virus erreicht Italien
Am 21. Juni ist auf Sardinien der erste bestätigte Fall der Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) gemeldet worden. Der Ausbruch betrifft einen Rinderbetrieb, in dem die Viruserkrankung bereits vor der offiziellen Laborbestätigung durch das Institut in Teramo erkannt worden ist. Es handelt sich um eine Seuche der EU-Kategorie A, zu der auch Maul- und Klauenseuche zählt.
Sofortmaßnahmen eingeleitet
Die Regionalbehörden haben laut eigenen Angaben sofort reagiert. Noch vor der offiziellen Bestätigung durch das Labor in Teramo sind Quarantäne und Bewegungsbeschränkungen in Kraft gesetzt worden. Stadtrat Armando Bartolazzi spricht von der Notwendigkeit schnellen und konsequenten Handelns, um eine Ausbreitung einzudämmen.
Po-Ebene ebenfalls betroffen
Auch in der nördlichen Po-Ebene, insbesondere in der Region Piemont nahe Südtirol, sind Fälle bestätigt worden. In Südtirol selbst ist derzeit noch kein Ausbruch bekannt. Dennoch warnt der Südtiroler Landesrat Luis Walcher vor dem Import von Tieren aus betroffenen Regionen.
Übertragung und Symptome
Die Krankheit befällt ausschließlich Wiederkäuer wie Rinder, Büffel und Bisons, stellt für den Menschen jedoch keine Gefahr dar. Die Übertragung erfolgt vor allem durch blutsaugende Insekten wie Stechmücken, Zecken und Gnitzen. Auch direkter Kontakt zwischen Tieren kann das Virus verbreiten.
Wirtschaftlicher Schaden
Nach einer Inkubationszeit von zwei bis vier Wochen zeigen betroffene Tiere Fieber, Nasen- und Augenausfluss, geschwollene Lymphknoten sowie Milchleistungsrückgang. Charakteristisch sind schmerzhafte Hautknötchen mit einer Größe von 0,5 bis 5 cm. Obwohl die Sterblichkeit mit ein bis fünf Prozent gering ist, verursacht die Krankheit hohe wirtschaftliche Verluste durch Keulungen, Ausfälle in der Produktion und Behandlungskosten.
Südtirol warnt vor Tierimport
In Südtirol besteht derzeit kein bestätigter Fall. Der Landestierarzt Paolo Zambotto warnt in einer Aussendung dennoch vor der Gefahr durch Tierimporte. Luis Walcher ruft dazu auf, vorerst keine Tiere aus anderen italienischen Provinzen zuzukaufen. Bei Verdachtsfällen besteht eine sofortige Meldepflicht an den landestierärztlichen Dienst in Bozen.