Italien: Missbraucherin zeugt Kind mit 13-Jährigem
Inhalt
- Beziehung begann bei Nachhilfeunterricht
- Erpressung und Geständnis
- Verurteilung und frühe Freilassung
- Familie hält zu ihr
- Opfer schweigt
Ein aufsehenerregender Missbrauchsfall sorgt in Italien für heftige Diskussionen: Eine heute 37-jährige Frau aus Prato bei Florenz wurde nach nur zwei Jahren Haft wieder freigelassen, obwohl sie einen damals 13-jährigen Nachbarn jahrelang sexuell missbrauchte und ein Kind von ihm bekam. Verurteilt war sie ursprünglich zu sechs Jahren und sieben Monaten Haft.
Beziehung begann bei Nachhilfeunterricht
Die Frau, die im Gesundheitswesen angestellt war, lernte 2017 den Teenager kennen, als sie ihm Englisch-Nachhilfe gab. Schon bald kam es zu sexuellen Handlungen. Später erklärte sie, die Verbindung sei „Liebe“ gewesen. Der damals 13-Jährige sah das völlig anders. 2018 brachte die Frau ein Kind zur Welt, dessen Vaterschaft zunächst von ihrem Ehemann anerkannt wurde. Niemand im Umfeld schöpfte Verdacht.
Erpressung und Geständnis
Besonders perfide: Die Frau erpresste den Teenager, indem sie drohte, allen zu erzählen, dass er der wahre Vater sei, falls er nicht weiterhin regelmäßig mit ihr schlafe. Erst Jahre später vertraute sich der junge Mann seinem Kampfsporttrainer an. Dieser bestärkte ihn, auch den Eltern die Wahrheit zu sagen. Daraufhin erstattete die Familie Anzeige. Ein DNA-Test bestätigte die Vaterschaft des Jungen, der mittlerweile selbst erwachsen ist.
Verurteilung und frühe Freilassung
Das Gericht verurteilte die Frau wegen sexuellen Missbrauchs und sexueller Handlungen mit Minderjährigen zu einer mehrjährigen Haftstrafe. Doch nun, nach nur zwei Jahren im Gefängnis, wurde sie auf Bewährung entlassen. Als Begründung gaben die Richter an, dass sie ein Jobangebot habe und der zuständige Sozialarbeiter die Familie als stabil einstufe.
Familie hält zu ihr
Erstaunlich für viele Beobachter: Der Ehemann der Frau stand trotz der Taten immer an ihrer Seite. Er kümmerte sich sowohl um das gemeinsame Kind als auch um das ältere Kind des Paares. Auch nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle blieb er seiner Frau treu. Die Anwälte der Familie begrüßten die Entscheidung des Gerichts.
Opfer schweigt
Der heute 21-Jährige, der als Jugendlicher missbraucht und erpresst wurde, möchte sich nicht öffentlich äußern. Für ihn bedeutet der Fall ein Kapitel voller Leid und Erniedrigung, das er offenbar hinter sich lassen will.