Direkt zum Inhalt
Smartphonedisplay, welches die "ID Austria" App anzeigt, Ein Finger klickt darauf
Die ID Austria übernimmt ab sofort alle Funktionen des vergangenen digitalen Amtes.
Die ID Austria übernimmt ab sofort alle Funktionen des vergangenen digitalen Amtes.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Regierung baut um: Aus für Digitales Amt

24.06.2025 um 16:47, Marcel Toifl
min read
Die neue App ID Austria ersetzt ab sofort das „Digitale Amt“. Sie ist übersichtlicher, einfacher zu bedienen und funktioniert jetzt auch ohne Biometrie.

Mit 20. Juni 2025 ist die neue App ID Austria offiziell gestartet. Sie ersetzt die bisherige Anwendung Digitales Amt vollständig. Bestehende Anmeldungen bleiben erhalten, ein zusätzlicher Registrierungsschritt ist nicht erforderlich. Die Umstellung erfolgt automatisch, die App aktualisiert sich selbst. "Digitale Verwaltung muss verständlich, sicher und einfach nutzbar sein", sagte Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll bei der Präsentation. Mit der neuen ID Austria setze man einen wichtigen Schritt in Richtung europaweit nutzbarer Identitätslösungen. "Wir machen digitale Services für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen noch einfacher zugänglich."

Einfachere Anmeldung

Die Anmeldung ist nun flexibler gestaltet. Neben Fingerabdruck und Gesichtserkennung kann auch ein PIN-Code oder Gerätepasswort verwendet werden. Damit reagiert das Ministerium auf frühere Kritik an der verpflichtenden biometrischen Anmeldung. "Wir haben die Kritik gehört", betonte Pröll. Push-Benachrichtigungen informieren künftig über das Ablaufdatum der ID Austria, eine Verlängerung ist direkt über die App möglich. Somit entfällt ein Besuch bei Magistrat oder Bezirkshauptmannschaft.

Neue Funktionen

Offene Signaturen werden direkt auf der Startseite angezeigt, der digitale Postkorb für amtliche Nachrichten ist ebenfalls prominenter platziert. Neu ist zudem die Möglichkeit, auf persönliche Passdaten zuzugreifen. Das soll etwa Flugbuchungen erleichtern, da man dadurch den Reisepass nicht mehr manuell erfassen müsse. "Es bringt nichts, bestehende Bürokratie einfach zu digitalisieren", so Pröll. Vielmehr gehe es darum, digitale Wege neu zu denken. Die ID Austria ermögliche bereits jetzt den Zugriff auf über 500 digitale Anwendungen aus Verwaltung und Wirtschaft.

Modernisierte Plattformen

Parallel zur App wurde auch die Plattform oesterreich.gv.at überarbeitet. Das neue Design ist auf mobile Endgeräte und barrierefreie Nutzung ausgerichtet. Eine verbesserte Navigation erleichtert die Suche unter den mehr als 5.700 Informationsseiten und rund 1.000 digitalen Services.

Die ebenfalls neu gestaltete Seite id-austria.gv.at bietet nun umfassende Hilfestellungen zur Registrierung, Verwaltung und Nutzung der ID Austria. "Mit dieser Plattform schaffen wir Transparenz, Kontrolle und Vertrauen – das ist entscheidend für digitale Verwaltung", sagte Pröll.

Vorteile für Unternehmen

Auch Unternehmen profitieren vom Relaunch: Die ID Austria lässt sich einfacher in betriebliche Anwendungen integrieren. Neue Rückmeldemechanismen und klar verständliche Fehlermeldungen sollen technische Anfragen deutlich reduzieren.

"Wir stehen bereit als zentraler Schlüssel", erklärte Pröll. Die ID Austria sei nicht nur Werkzeug für Bürger, sondern ermögliche auch sichere und barrierearme Login-Prozesse für Unternehmen. Künftig könne sie sogar zur Altersverifikation auf Social-Media-Plattformen eingesetzt werden. Abschließend betonte der Staatssekretär: "Mit der neuen App ID Austria und der modernisierten Plattform oesterreich.gv.at setzt Österreich den nächsten Schritt auf dem Weg zur digitalen Spitzenverwaltung. Digitale Services werden einfacher, sicherer und näher am Alltag der Menschen – ein klarer Meilenstein auf unserem Weg zu den führenden Digitalnationen Europas."

more