Hurrikan Erin: Karibikinseln schwer verwüstet, USA bangt
Inhaltsverzeichnis
- Neun Tote in Cabo Verde
- Vom Atlantik über Puerto Rico
- Zerstörung in der Karibik
- Evakuierungsbefehl für Hatteras Island
- Entspannung frühestens ab Donnerstag
Die atlantische Hurrikansaison 2025 hat mit einem heftigen Auftakt begonnen. Innerhalb von nur 24 Stunden hat sich "Erin" vom tropischen Sturm zum Hurrikan der höchsten Kategorie entwickelt; ein Extremereignis, das in dieser Geschwindigkeit äußerst selten ist. Laut dem US-amerikanischen National Hurricane Center (NHC) ist Erin bereits am 11. August vor der westafrikanischen Küste entstanden. Mittlerweile hat der Hurrikan die Karibik mit voller Wucht getroffen.
Neun Tote in Cabo Verde
Besonders schwer hat es zu Beginn des Wetterereignisses die kapverdische Insel São Vicente getroffen. Dort sind infolge extremer Regenfälle am 11. August mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, darunter vier Kinder. Weitere fünf Personen gelten als vermisst. Über 1.500 Bewohner mussten evakuiert werden, viele Straßen wurden von umgestürzten Bäumen blockiert, Strom fiel großflächig aus. Die Regierung hat noch am selben Tag den Notstand für São Vicente und Santo Antão ausgerufen. Die Weltbank hat inzwischen 10 Millionen US-Dollar Soforthilfe zugesagt.
Vom Atlantik über Puerto Rico
Erin hat sich aus einer tropischen Welle entwickelt, die sich am 9. August vor der Küste Guineas gebildet hatte. Am 11. August wurde der Sturm offiziell als tropisches System registriert. Als er bei den Leeward Islands vorbeizog, hat Erin bereits Hurrikanstärke erreicht und ist bis zum 16. August zu einem Kategorie-5-Sturm angewachsen – mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 km/h und einem Kerndruck von 915 mbar. Das Auge des Sturms lag zu diesem Zeitpunkt nördlich von Puerto Rico, bevor Erin nach Nordwesten abdrehte. Die meteorologischen Bedingungen begünstigten eine extreme Ausdehnung: Die Sturmfront reichte über 320 Kilometer über das Zentrum hinaus.
Zerstörung in der Karibik
In Puerto Rico, auf den Jungferninseln sowie in den Turks- und Caicosinseln haben Behörden Überschwemmungen, Stromausfälle und gefährliche Strömungen gemeldet. In Puerto Rico waren über 159.000 Haushalte zeitweise ohne Strom. Zwei Taucher mussten vor St. Croix aus der Brandung gerettet werden. In Saint Martin und Guadeloupe wurden Böen mit über 50 km/h gemessen. Erin hat zudem große Mengen Sargassum-Algen an die Küsten gespült, was zu zusätzlicher Infrastrukturbelastung führte.
Evakuierungsbefehl für Hatteras Island
Obwohl Erin laut Prognosen nicht direkt auf das US-Festland treffen soll, haben die Behörden im Dare County, North Carolina, bereits gestern, 17. August den Notstand ausgerufen. Für Hatteras Island (Zone A) wurde eine zwei-stufige Evakuierung verordnet. Besucher mussten die Insel am Montag, 18. August, ab 10 Uhr verlassen. Einheimische Bewohner wurden zur Evakuierung ab Dienstag, 19. August, 8 Uhr aufgefordert. Die Behörden appellieren eindringlich an die Bevölkerung, die Evakuierungsanweisungen strikt zu befolgen und sich nicht in Sicherheit zu wiegen.
Der Evakuierungsbereich umfasst Orte wie Rodanthe, Waves, Salvo, Avon, Buxton, Frisco und Hatteras. Die Hauptverbindungsstraße, N.C. Highway 12, soll ab Dienstagabend unpassierbar sein. In vielen Küstengebieten sind massive Dünenabbrüche zu erwarten. An mehreren Stellen könnten die Schutzdämme von den bis zu sechs Metern hohen Wellen komplett weggespült werden.
5 am AST Mon, Aug. 18 Key Messages for Hurricane #Erin.https://t.co/UJeRyj4gF1 pic.twitter.com/S8K9cIQS6P
— National Hurricane Center (@NHC_Atlantic) August 18, 2025
Entspannung frühestens ab Donnerstag
Der amerikanische National Weather Service (NWS) rechnet damit, dass die Auswirkungen des Sturms zwischen Mittwoch, 20. August, und Donnerstag, 21. August an der US-Ostküste auftreten werden. Starke Brandung, gefährliche Strömungen und die zunehmende Küstenerosion machen Schwimmen im Meer derzeit zu einem lebensgefährlichen Risiko. Die örtlichen Behörden warnen davor, sich auch nur in die Nähe der Brandung zu begeben. Selbst erfahrene Schwimmer geraten unter diesen Bedingungen schnell in Lebensgefahr.
Meteorologen rechnen ab Freitag mit einer langsamen Abschwächung des Systems. Die gefährlichen Strömungen können allerdings noch mehrere Tage anhalten.
🌀HURRICANE HQ: Hurricane Erin has strengthened into a Category 4 hurricane last night, and officials in North Carolina have issued some mandatory evacuations in advance of the storm’s life-threatening impacts. More: https://t.co/L9RB9R6Wgm #foxweather #hurricaneerin pic.twitter.com/ElxGOjaQIF
— FOX Weather (@foxweather) August 18, 2025