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Das KFV fordert eine Helmpflicht für E-Bikes, E-Scooter und E-Mopeds in Österreich.
Das KFV fordert eine Helmpflicht für E-Bikes, E-Scooter und E-Mopeds in Österreich.
Das KFV fordert eine Helmpflicht für E-Bikes, E-Scooter und E-Mopeds in Österreich.
iStock.com/Animaflora

E-Scooter und E-Bikes: Helm soll Pflicht werden

11.09.2025 um 14:14, Yunus Emre Kurt
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Das KFV warnt: Ohne Helm drohen schwere Kopfverletzungen. Nun will das Verkehrsministerium reagieren und eine Helmpflicht einführen.

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Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) schlägt Alarm: Trotz steigender Unfallzahlen setzen noch immer viele Menschen beim Fahren mit E-Bikes oder E-Scootern keinen Helm auf. Nun will auch das Verkehrsministerium reagieren und eine gesetzliche Helmpflicht einführen.

KFV warnt vor Tausenden Kopfverletzungen

Nach Berechnungen des KFV könnten in den nächsten zehn Jahren bis zu 10.000 Schädel-Hirn-Verletzungen verhindert werden, wenn eine Helmpflicht eingeführt würde. Schon jetzt zeigt die Unfallstatistik ein klares Bild: Das Risiko für schwere Kopfverletzungen ist ohne Helm 6,4-mal höher als mit. 

Besonders problematisch: Während beim E-Bike-Fahren immerhin rund 67 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer einen Helm tragen, sind es bei E-Scooter-Fahrern gerade einmal zehn Prozent. „Helme schützen Menschenleben – das ist wissenschaftlich belegt und längst keine Frage mehr des Stils oder der Bequemlichkeit“, heißt es seitens des KFV.

Verkehrsministerium zieht Konsequenzen

Das Verkehrsministerium unter Ressortchef Peter Hanke (SPÖ) kündigte an, dem Vorstoß des KFV zu folgen. Erste Gesetzesentwürfe sollen in Arbeit gehen. 

Geplant ist nicht nur eine Helmpflicht für E-Bikes, E-Scooter und E-Mopeds, sondern auch eine Verbannung von E-Mopeds von Radwegen. Das Ziel: mehr Sicherheit im Straßenverkehr und klare Regeln, die vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer schützen. 

„Wir müssen dafür sorgen, dass neue Mobilitätsformen nicht zu einem zusätzlichen Risiko werden“, betont Hanke.

Kopfverletzungen vermeidbar

Die Zahlen verdeutlichen das enorme Potenzial einer Helmpflicht: Allein beim E-Bike-Fahren könnten laut KFV jährlich 410 Schädel-Hirn-Verletzungen verhindert werden. Bei E-Scootern wären es sogar 560 pro Jahr. 

In Summe ließen sich also fast 1.000 schwere Kopfverletzungen pro Jahr vermeiden. Das ist nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine gesellschaftliche Frage: Schwerverletzte bedeuten hohe Kosten für das Gesundheitssystem und oft auch lebenslange Einschränkungen für die Betroffenen.

Weniger Schmerzengeld ohne Helm

Die Debatte erhält zusätzlich Brisanz durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH) vom April 2025. Demnach müssen Unfallopfer, die ohne Helm unterwegs waren und dabei Kopfverletzungen erlitten, mit einer Reduktion ihres Schmerzengeldes rechnen, selbst wenn der Unfallgegner die Schuld trägt.

Helm als Symbol für Verantwortung

Das KFV empfiehlt daher bereits jetzt, niemals ohne Helm unterwegs zu sein, egal ob auf kurzen Strecken mit dem E-Scooter oder bei längeren Ausfahrten mit dem E-Bike. „Es geht nicht nur um das eigene Leben, sondern auch um Verantwortung gegenüber der Familie und der Gesellschaft“, betont eine Sprecherin.

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