Schönbrunn jubelt: Elefantenkalb erblickt Licht
Inhalt
- Lange Vorbereitung auf die Geburt
- Erste Schritte und gute Gesundheit
- Bedeutung für die Herde und die Art
- Schutz einer bedrohten Tierart
Für den Tiergarten Schönbrunn war die Nacht auf Dienstag ein ganz besonderes Ereignis. Um 4:53 Uhr kam ein kleiner Elefantenbulle zur Welt, das erste Elefantenjungtier, das hier seit mehr als 20 Jahren auf natürliche Weise gezeugt wurde. Die Freude bei Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck und seinem Team ist entsprechend groß: „Es liegen sehr aufregende Stunden hinter uns. Die Geburt verlief problemlos, und die Mutter hat das souverän gemeistert“, sagte der international anerkannte Elefantenexperte in einer Presseaussendung.
Lange Vorbereitung auf die Geburt
Der Weg zu diesem Erfolg war aufwendig. Im Mai 2023 wurde im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms ein erfahrener Zuchtbulle nach Schönbrunn gebracht. Zudem wurde die Elefantenanlage für die Geburt angepasst und akribisch vorbereitet. Die 33-jährige Elefantenkuh brachte nun ihr bereits viertes Kalb zur Welt. „Trotz Erfahrung ist eine Geburt für uns immer mit vielen Sorgen verbunden. Umso erleichterter sind wir über den gesunden Nachwuchs“, so Hering-Hagenbeck.
Erste Schritte und gute Gesundheit
Der kleine Elefant stand schon nach zehn Minuten auf eigenen Beinen, ein entscheidender Instinkt, da Elefantenkälber in der Wildnis viele Feinde haben. Auch die erste Milchaufnahme verlief problemlos. Das Jungtier wird auf ein Geburtsgewicht von über 100 Kilogramm geschätzt. Kurz nach der Geburt sammelten Wissenschaftler Stammzellen aus der Plazenta und Nabelschnur für Forschungszwecke.
Bedeutung für die Herde und die Art
Die Geburt ist nicht nur für die Mutter, sondern auch für die gesamte Herde ein besonderes Ereignis. Dank vorbereiteter Sichtverbindungen konnten die anderen Elefantenkühe das Geschehen miterleben, was das Sozialgefüge stärkt. Mutter und Kalb bleiben vorerst im hinteren Bereich der Anlage, werden aber nach und nach auch für Besucherinnen und Besucher sichtbar sein.
Schutz einer bedrohten Tierart
Der Nachwuchs ist auch ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Afrikanischen Elefanten. In den letzten 50 Jahren ist der Bestand dieser Tierart weltweit um rund 60 Prozent zurückgegangen, durch Wilderei, Lebensraumverlust und Mensch-Tier-Konflikte. Der Tiergarten Schönbrunn engagiert sich daher nicht nur in der Erhaltungszucht, sondern auch in Projekten wie „Save the Elephants“, um den Fortbestand der bedrohten Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sichern.