Millionenbetrug: Ex-Commerzialbank-Managerin verurteilt
Im bisher größten Prozess zur Causa Commerzialbank ist Ex-Bankvorständin Franziska Klikovits am Dienstag in Eisenstadt zu sechs Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Sie soll gemeinsam mit Ex-Bankchef Martin Pucher zahlungsunfähige Firmen durch unredliche Kreditvergaben und Bargeldzahlungen künstlich am Leben gehalten haben. Ein mitangeklagter Unternehmer erhielt eine Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten.
Geständnis und Verurteilung
Klikovits hat sich im gesamten Verfahren vollinhaltlich schuldig bekannt, der Unternehmer war teilweise geständig. Das Schöffengericht in Eisenstadt hat beide unter anderem wegen Veruntreuung, Untreue und betrügerischer Krida schuldig gesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Hintergrund der Causa
Die Verurteilten sollen über Jahre hinweg Geld aus der Bank entnommen und an drei Unternehmer weitergegeben haben. Die Bargeldflüsse sind mit gefälschten Schecks und Rechnungen verschleiert worden. Ein Teil des Geldes dürfte in Sponsorings für den SV Mattersburg geflossen sein. Der Gesamtschaden wurde in der Anklage mit rund 70 Millionen Euro beziffert.
Mildernde Umstände
Die Vorsitzende des Schöffengerichts betonte, dass Wirtschaftsdelikte in dieser Höhe nicht bagatellisiert werden dürfen. Gleichzeitig wurde zugunsten von Klikovits berücksichtigt, dass sie sich geständig gezeigt und zur Aufklärung beigetragen hat. Laut Staatsanwalt wären viele Vorgänge ohne ihre Aussagen noch immer ungeklärt. Ihr Verteidiger stellte klar, dass sie sich selbst nicht bereichert habe und für ihren damaligen Chef Pucher ihr gesamtes Leben geopfert habe.