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Ein Mann mit einer israelischen Flagge auf dem Rücken kniet nachts auf einer gesperrten Straße vor einem mit Blaulicht beleuchteten Polizeiwagen in Washington D.C. – Tatort eines tödlichen Anschlags auf israelische Botschaftsmitarbeiter.
In Washington D.C. wurden zwei israelische Botschaftsmitarbeiter erschossen.
In Washington D.C. wurden zwei israelische Botschaftsmitarbeiter erschossen.
ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

Anschlag: Attentäter rief "Free Palestine"

22.05.2025 um 08:26, Stefanie Hermann
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Anschlag in Washington: Vor dem Capital Jewish Museum tötete ein 30-Jähriger zwei israelische Diplomaten. Der Täter handelte allein.

In Washington D.C. hat sich in der Nacht auf Donnerstag ein tödliches Attentat ereignet: Vor dem Capital Jewish Museum wurden zwei junge Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen. Der mutmaßliche Täter, ein 30-jähriger Mann aus Chicago, soll dabei „Free Palestine“ gerufen haben.

Bei den Opfern handelt es sich laut Angaben der Botschaft um ein Paar, das kurz vor der Verlobung stand. Der Mann habe gerade einen Ring gekauft, um seiner Partnerin in Jerusalem einen Antrag zu machen. Der Vorfall ereignete sich nach einer zivilgesellschaftlichen Veranstaltung im Museum, nur wenige Schritte von einer FBI-Außenstelle entfernt.

Bewaffneter Angriff auf offene Straße

Der mutmaßliche Täter soll laut Zeugenaussagen zunächst vor dem Museum auf und ab gegangen sein, ehe er gezielt auf eine Gruppe von vier Personen zuging. Ohne Vorwarnung habe er eine Pistole gezogen und das Feuer eröffnet. Die beiden getroffenen Diplomaten – ein Mann und eine Frau – erlagen noch am Tatort ihren schweren Verletzungen. Nach dem Angriff habe der Täter versucht, das Museum zu betreten, wurde jedoch vom dortigen Sicherheitspersonal überwältigt.

Palästina: Politisches Motiv

Der mutmaßliche Täter, der inzwischen als Elias R. identifiziert wurde, stellte sich offenbar selbst den Behörden. Er habe sich zunächst als unbeteiligter Augenzeuge ausgegeben und etwa zehn Minuten mit anderen vor Ort auf die Polizei gewartet. Erst als die Einsatzkräfte eintrafen, habe er sich als Täter zu erkennen gegeben und erklärt: „Ich habe es getan, ich habe es für Gaza getan. Free Palestine!“ Nach aktuellem Ermittlungsstand handelt es sich um eine Einzeltat ohne bekannte Verbindung zu terroristischen Netzwerken. Der 30-Jährige war zuvor polizeilich nicht aufgefallen.

Internationale Reaktionen auf das Attentat

Die Tat hat international für Entsetzen gesorgt. Israels Staatspräsident Izchak Herzog verurteilte das Attentat als „verabscheuungswürdigen Akt des Hasses, des Antisemitismus“. Auch Israels UN-Botschafter Danny Danon spricht von einem „antisemitischen Terroranschlag“ und fordert entschlossenes Handeln der US-Behörden.

Auch US-Präsident Donald Trump meldete sich auf seiner Plattform Truth Social zu Wort: „Diese schrecklichen Morde in Washington, D.C., die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen JETZT ein Ende haben!“

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