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In Frankreich hat sich ein Windhund bei seinem Herrli infiziert. (Symbolbild)
In Frankreich hat sich ein Windhund bei seinem Herrli infiziert. (Symbolbild)
iStock.com / premat

Affenpocken: Erstmals Hund durch Herrli infiziert

22.08.2022 um 17:00, Conny Engl
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Erstmals hat sich das Affenpockenvirus von Mensch auf Tier übertragen.

Das Affenpockenvirus grassiert nach wie vor in unseren Breitengraden. Noch nie waren die Infektionszahlen so hoch. Längst sind Kontakte zu Afrika nicht mehr zwingend die Ursache für eine Ansteckung. Ganz neu: Zum ersten Mal hat sich das Virus nun auch von Mensch auf Tier übertragen. So geschehen in Paris, Frankreich.

Zwei unterschiedliche Erregerstränge

Bei den Besitzern des „französischen Windspiels“ (so heißt die Hunderasse), zwei Männern aus Paris, traten Ende Mai Symptome von Affenpocken auf: Fieber, Kopfschmerzen und gefüllte Bläschen am Körper. Wie das Team um die Infektiologin Sophie Seang in der Fachzeitschrift „The Lance“ berichtet, suchten die beiden Männer, die in einer „offene Beziehung“ leben, im Juni ein Spital in Paris auf. Ein PCR-Test bestätigte schließlich die Infektion mit dem Virus. Eine DNA-Analyse ergab, dass sich die Männer mit unterschiedlichen Erregersträngen infiziert haben.

Durch Kuscheln übertragen

Zwölf Tage nachdem bei den Männern erstmals Symptome auftraten, fielen ihnen schließlich auch bei ihrem Hund die virustypischen Pusteln auf. Das Haustier wurde ebenfalls auf Affenpocken getestet. Ergebnis: positiv, und zwar auf den gleichen Erregerstrang wie eines seiner beiden Herrlis. Der Hund, der zu seinen Besitzern mit ins Bett darf, hat sich vermutlich beim gemeinsamen Kuscheln angesteckt. Sobald die Männer jedoch die Pusteln bei ihrem vierjährigen italienischen Windhund feststellten, schotteten sie ihn von anderen Artgenossen und Menschen ab.

Anstoß für Diskussionen

Laut dem Forscher-Team handelt es sich dabei um den ersten Fall, bei dem sich das Virus von Mensch auf Tier übertragen hat – weshalb die Übertragung von Affenpocken auf und von Haustieren dringend weiter erforscht werden müsse. Weiters soll geprüft werden, ob Haustiere von ihren Besitzern isoliert werden sollen, wenn die Herrlis und Fraulis positiv getestet worden sind.

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