Höchste Warnstufe: Ätna bricht erneut aus
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Der Ätna, Europas größter und aktivster Vulkan, hat erneut spektakuläre, aber auch beunruhigende Lebenszeichen von sich gegeben. Am Montag meldete das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) starke Asche-Emissionen an den Gipfelkratern des 3.330 Meter hohen Berges. Die Höhe der Wolken konnte zunächst nicht bestimmt werden.
Warnstufe Rot
Die Behörden reagierten mit der Ausrufung der höchsten Warnstufe für den Flugverkehr. Damit wird sichergestellt, dass Fluglinien und Piloten über mögliche Gefahren im Luftraum informiert sind. Der internationale Flughafen von Catania blieb am Abend dennoch geöffnet. Über Verletzte oder größere Schäden lagen zunächst keine Informationen vor.
Regelmäßige Aktivität
Der Ätna gilt als einer der aktivsten Vulkane der Erde. Mehrfach im Jahr kommt es zu sogenannten strombolianischen Eruptionen, explosionsartigen Ausbrüchen, bei denen Lava, Gestein und Asche in die Luft geschleudert werden. Sie sorgen für spektakuläre Bilder, ziehen aber auch regelmäßig Schaulustige an, die sich der Gefahr zu nah nähern.
Um das Risiko für Touristen zu verringern, gilt seit vergangener Woche ein Sicherheitsabstand von mindestens 50 Metern zu den Lavaströmen. Zuvor hatten immer wieder Besucher versucht, möglichst nahe an die glühende Lava heranzukommen, um Fotos oder Videos zu machen.
Zurückliegende Ereignisse
Bereits Anfang Juni hatte der Ätna für Schlagzeilen gesorgt: Zahlreiche Wanderer gerieten damals in Panik, als der Vulkan plötzlich zu spucken begann. Auch im Februar waren aus dem Hauptkrater heiße Lavaströme ausgetreten, die sich über die verschneite Landschaft ergossen.
Der italienische Snowboarder und Influencer Marco Bassot dokumentierte die Eruption eindrucksvoll. Er berichtete von einer Lavafront, die sich über mehr als 1.000 Meter erstreckte und enorme Hitze ausstrahlte. Seine Aufnahmen gingen in sozialen Netzwerken viral.
Gefahr und Faszination
Der Ätna ist für die Region Sizilien einerseits eine Gefahr, andererseits ein Magnet für Besucher aus aller Welt. Während die Einheimischen gelernt haben, mit den regelmäßigen Ausbrüchen zu leben, zieht das Schauspiel jedes Jahr unzählige Touristen an.
Für die Wissenschaft bietet der Vulkan wichtige Einblicke in geologische Prozesse. Durch ein dichtes Netz an Messstationen wird er permanent überwacht. So sollen plötzliche und besonders heftige Ausbrüche möglichst frühzeitig erkannt werden.
Ausblick
Wie lange die aktuelle Aktivität anhält, ist unklar. Für die Bevölkerung in den umliegenden Städten besteht derzeit keine unmittelbare Gefahr. Dennoch mahnen die Behörden, Warnungen und Absperrungen strikt zu beachten.