Experten: Kommt der heißeste Sommer aller Zeiten?
El Niño kommt durch bestimmte Strömungen in Meer und Atmosphäre zustande und führt zu höheren Temperaturen an der Ozeanoberfläche im Pazifik. Weltweit spielt das Phänomen eine große Rolle für Wetter und Klima.
Globale Rekorde
Der sich anbahnende El Niño verheiße nichts Gutes, sagte der Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO) Petteri Taalas. Weil das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren einen wärmenden Effekt hat, könnte Forschern zufolge schon bald ein globaler Temperaturrekord aufgestellt werden.
Meteorologe Karsten Haustein @khaustein von der #UniLeipzig hält es für denkbar, dass das Jahr 2024 "auch die 1,5-Grad-Grenze zum ersten Mal auf Jahresbasis global überschreiten wird".https://t.co/DpMhiV5WBR #klimabericht #klimakrise #elnino #Klimawandel #meteorologie— UNIVERSITÄT LEIPZIG (@UniLeipzig) April 24, 2023
El Niño 2023
Das nächste El-Niño-Ereignis soll sich im Laufe dieses Jahres entwickeln. Die Folgen laut Wissenschaftler Andreas Fink vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT):
Bestandsaufnahme
Die entscheidende Gradmesser für den Klimawandel haben laut WMO erneut Höchststände erreicht. Demnach waren die vergangenen acht Jahre die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Vergangenes Jahr lagen die Temperaturen demnach 1,15 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Es war damit das fünft- oder sechstwärmste Jahr seit der Industrialisierung.
Global mean temperatures for the past eight years have been the highest on record despite a cooling #LaNiña for 3 straight years. This is the #StateOfClimate. 🔗https://t.co/Fos5FofGzb pic.twitter.com/T6xfEDEPIc— World Meteorological Organization (@WMO) April 21, 2023
Guiness Book der schlimmen Rekorde
Zu diesen gehört 2022 gehören laut WMO-Bericht
- der geringste Anteil an antarktischem Meereis
- die höchste Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre
- die grösste Gletscherschmelze in Europa
- und die wärmsten Ozeane
seit Beginn derAufzeichnungen.
Zurück zu den Prognosen: Laut Meteorologen des ZDF wurde für den Sommer in Deutschland eine Abweichung von 1 bis 2 Grad berechnet. Klingt wenig, aber: Damit wäre man im Ranking der wärmsten Sommer seit 1881.
Hitzesommer "wahrscheinlich"
Nach dem Verlauf der vergangenen Jahre sei demnach ein sehr warmer Sommer sehr wahrscheinlich. Und: Die vergangenen Jahre waren oft geprägt von unveränderlichen Großwetterlagen über lange Zeiträume. Kommt das wieder so, würde das einen Hitzesommer begünstigen.