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Mann steht in einem MedAT T-Shirt
Am heutigen Freitag bis zu 16.000 Studienwerber am Test teil.
Am heutigen Freitag bis zu 16.000 Studienwerber am Test teil.
Medizinische Universität Wien/APA-Fotoservice/Rudolph / OTS

Rekordandrang an MedUni: 7.729 Bewerber für 772 Plätze

04.07.2025 um 11:26, Jovana Borojevic
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Der Andrang auf ein Medizinstudium in Wien ist so groß wie seit Jahren nicht mehr. Tausende Bewerberstellen sich heute dem Aufnahmetest in Wien.

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Am Freitag stellen sich in ganz Österreich bis zu 16.000 Bewerberinnen und Bewerber der Aufnahmeprüfung für ein Medizinstudium. Besonders stark ist der Andrang an der Medizinischen Universität Wien. Dort haben sich in diesem Jahr 7.729 Personen angemeldet, um einen der lediglich 772 Studienplätze zu erhalten. Damit kommen auf einen Platz statistisch rund zehn Bewerbungen. Die Zahlen liegen deutlich über dem Niveau der vergangenen Jahre, in denen sich spürbar weniger Interessenten gemeldet hatten. Für viele Kandidatinnen und Kandidaten ist die Aufnahmeprüfung ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Wunschberuf, wobei laut Universität nicht alle Teilnehmenden tatsächlich den festen Entschluss gefasst haben, später als Ärztin oder Arzt zu arbeiten.

Umfangreicher Test und strenge Auswahlkriterien

Der sogenannte MedAT ist eine rund achtstündige schriftliche Prüfung, die umfassend Wissen in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik abfragt. Zusätzlich werden kognitive Fähigkeiten wie Merkfähigkeit, logisches Denken und das Erkennen von Implikationen geprüft. Auch soziale Kompetenzen spielen eine Rolle, etwa beim Einschätzen von Emotionen oder in Situationen, in denen ethisches Handeln gefragt ist. Zehn Prozent der Bewertung entfallen auf den Testteil Textverständnis. Die endgültige Zahl der tatsächlich erschienenen Bewerberinnen und Bewerber wird im Lauf des Tages bekanntgegeben, erfahrungsgemäß nehmen etwa 80 Prozent der Angemeldeten auch tatsächlich teil. 

Kein messbarer Vorteil

Immer wieder wird diskutiert, ob teure Vorbereitungskurse die Chancen auf einen Studienplatz verbessern. Die Vizerektorin für Lehre der Medizin-Uni Wien, Anita Rieder, betonte kurz vor Prüfungsbeginn erneut, dass solche Kurse nachweislich keinen entscheidenden Vorteil bringen. Rund 30 Prozent der Teilnehmenden nutzen dennoch private Angebote, obwohl die Universität selbst umfangreiche Lernmaterialien kostenlos zur Verfügung stellt. Unterstützung bieten zudem die Bundesländer und die Österreichische HochschülerInnenschaft. 

Hoher organisatorischer Aufwand

Allein in Wien sind am Testtag mehr als 500 Personen im Einsatz, um die Durchführung zu gewährleisten. Dazu zählen rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität sowie etwa 400 Studierende, die bei der Organisation unterstützen. Ein auffälliger Trend ist der Rückgang an Bewerbungen aus dem EU-Ausland, insbesondere aus Deutschland. Lag der Anteil früher bei etwa 20 Prozent, beträgt er heuer nur mehr rund 15 Prozent. Trotz des Rekordinteresses bleibt die Zahl der Studienplätze konstant, was den Wettbewerb noch weiter verschärft.

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