Jahreskarte: Wiener Linien erhöhen Öffi-Preise massiv
Die Entscheidung ist gefallen: Mit 1. Jänner 2026 wird die Jahreskarte der Wiener Linien massiv teurer. Statt 365 Euro zahlen die Wienerinnen und Wiener künftig 467 Euro bei Einmalzahlung. Wer monatlich abbuchen lässt, ist mit 506 Euro sogar bei einem Plus von knapp 39 Prozent. Digital gibt es zwar einen Mini-Rabatt von sechs Euro. Unterm Strich kostet Öffifahren künftig fast 100 Euro mehr im Jahr. Ab 2027 sollen die Tarife automatisch jährlich angepasst werden.
So viel kosten die Öffi-Tickets
Die neue Jahreskarte kostet 467 Euro, bei monatlicher Zahlung 506 Euro. Jugendliche und Menschen mit Behinderungen fahren ab 2026 mit einer Spezialkarte um 300 Euro im Jahr, digital sogar um 294 Euro. Die Seniorenkarte bleibt bestehen. Für Kurzzeit-Fahrgäste wird es ebenfalls teurer: Die Einzelfahrt kostet künftig digital 3 Euro (ermäßigt 1,50 Euro), das 24-Stunden-Ticket 9,70 Euro, ein Wochenticket 25,20 Euro und die Monatskarte 65,20 Euro. Wer auf die Plastikkarte verzichtet, spart ein paar Euro, mehr aber nicht. Auch erwischte Schwarzfahrer müssen künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Zahlen sie sofort, sind ab 2026 satte 135 Euro fällig, bei Zahlung per Erlagschein sogar 145 Euro.
Parken wird Luxus
Noch teurer wird es für Autofahrer. Das Parkpickerl steigt ab 2026 von zehn auf 13 Euro pro Monat, auch Parkscheine verteuern sich um 30 Prozent. Für eine halbe Stunde Parken werden künftig rund 40 Cent mehr fällig. Finanzstadträtin Novak spricht von einem „unverzichtbaren Beitrag zur finanziellen Stabilität“. Gleichzeitig werden auch Parkstrafen angehoben – offiziell, um mehr Sicherheit im Verkehr zu garantieren. Für viele bedeutet es: immer weniger Stellplätze, immer höhere Kosten.
Ortstaxe wird angehoben
Auch Touristen zahlen drauf: Die Ortstaxe klettert per 1. Dezember 2026 von 3,2 auf 8,5 Prozent. Bei einem Zimmerpreis von 400 Euro steigt die Abgabe von bisher 10,10 Euro auf 28,70 Euro. Der Gesamtpreis liegt dann bei 428 Euro. Die Einnahmen sollen in Infrastruktur und Servicequalität fließen.
Stadt argumentiert mit Inflation
Die Stadt verweist auf die Inflation: In 13 Jahren seien die Preise um 37 Prozent gestiegen, während die Jahreskarte unverändert bei 365 Euro blieb. Laut Stadt müsste sie heute mindestens 502 Euro kosten. Verkehrstadträtin Ulla Sima (SPÖ): „Wir investieren wahnsinnig viel – in neue Straßenbahnen, in die U-Bahn. Es ist verständlich, dass man nach so langer Zeit einen Schritt setzt.“ Auch international sieht sich Wien gut aufgestellt, wie die Stadtregierung betont. In London koste eine Jahreskarte 3.030 Euro, in Paris 976,80 Euro, in Zürich 858,50 Euro.