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Leuchtendes Hinweisschild in einer Wiener U-Bahn-Station mit der Aufschrift „U3 Simmering“ und einem Richtungspfeil nach links. Daneben ist ein Piktogramm für einen barrierefreien Lift sichtbar.
Weil es von seinem Handy abgelenkt war, ist ein elfjähriges Mädchen auf die Ubahngleise gestürzt.
Weil es von seinem Handy abgelenkt war, ist ein elfjähriges Mädchen auf die Ubahngleise gestürzt.
AdrianHancu / iStock

Von Handy abgelenkt: Kind (11) stürzt vor U-Bahn

05.09.2025 um 12:45, Stefanie Hermann
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In der U3-Station Kardinal-Nagl-Platz ist ein elfjähriges Kind vor die einrollende U-Bahn gestürzt. Es konnte sich in eine Fluchtnische retten.

Inhaltsverzeichnis:

Mitten im morgendlichen Pendlerverkehr hat sich in der Wiener U3-Station Kardinal-Nagl-Platz ein dramatischer Vorfall ereignet: Gegen 8 Uhr ist ein elfjähriges Mädchen plötzlich über die Bahnsteigkante auf die Gleise gestürzt – nur Sekunden, bevor die U-Bahn in die Station eingefahren ist. Augenzeugen haben sofort Alarm geschlagen, ein Großeinsatz von Rettung, Feuerwehr und Polizei folgte binnen Minuten. Die Fahrgäste in der Garnitur sind vorsorglich evakuiert worden.

Durch Handy abgelenkt

Das Mädchen war zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Weg zur Schule. Abgelenkt durch den Blick ins Handy, verliert es den Halt verlor und fällt auf die Gleise. Der Zug war zu diesem Zeitpunkt bereits im Anrollen. Das Kind reagiert blitzschnell: Es erinnert sich an den Schulunterricht, in dem die sogenannten Fluchtnischen unter dem Bahnsteig behandelt wurden. Genau in eine solche hat sich das Mädchen gerettet.

Mädchen übersteht Unfall fast unverletzt

Trotz des gefährlichen Sturzes ist das Mädchen glimpflich davongekommen. Feuerwehr und Rettung haben sie etwa zehn Meter nach der Zugspitze in der Nische aufgefunden und gesichert auf den Bahnsteig gebracht. Bis auf Abschürfungen hat die Elfjährige keine Verletzungen davongetragen. Vorsorglich ist sie dennoch in ein Spital gebracht worden. Berufsrettung und Polizei sprechen von „großem Glück“ und einer außergewöhnlich beherzten Eigenreaktion des Kindes.

Beruhigende Worte mitten im Chaos

Besonders bewegend: Wie auf einem Video zu sehen ist, hat sich eine Passantin sofort um das verängstigte Kind gekümmert. Beruhigend hat sie auf das Mädchen einredet: „Das ist nur ein ganz kleines bisschen. Du, es kommt gleich jemand, der hilft. Mach dir keine Sorgen. Auch deine Brille ist da. Deine Mama kommt auch.“ Laut Einsatzkräften habe das maßgeblich dazu beigetragen, dass das Mädchen ruhig geblieben ist, bis die Feuerwehr sie bergen konnte. Während des Einsatzes ist der gesamte Bahnsteig evakuiert und die Stromzufuhr abgeschaltet worden.

Appell an Fahrgäste: Achtsamkeit kann Leben retten

„Bitte seien Sie am Bahnsteig aufmerksam und lassen Sie sich nicht durch Handys oder andere Ablenkungen gefährden“, so der dringende Appell der Wiener Linien. „Zögern Sie im Ernstfall nicht, den Zugnotstopp zu betätigen – im Zweifelsfall ist es ein Notfall!“ Auch der Fahrer der U-Bahn habe laut Unternehmensangaben sofort eine Notbremsung eingeleitet.

Das Präventionsteam der Wiener Linien besucht regelmäßig Schulen und Seniorenresidenzen, um Wissen über Sicherheitsvorkehrungen zu vermitteln. Im Fall der Elfjährigen offenbar mit durchschlagendem Erfolg.

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