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Porträt vor farbigem Gemälde
Thomas Neusiedler, Vorstandsvorsitzender der Helvetia Österreich
Thomas Neusiedler, Vorstandsvorsitzender der Helvetia Österreich
Helvetia

Erben: Es geht um viel, geplant wird wenig

26.11.2025 um 12:05, Andrea Schröder
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Eine Studie im Auftrag der Helvetia zeigt: Trotz hoher Vermögen hat die Mehrheit der Österreicher kein Testament – und das sorgt oft für Streit in Familien.

Erben – ein Thema, über das niemand gern spricht, aber das früher oder später fast jede Familie betrifft. Eine aktuelle Ipsos-Studie im Auftrag von Helvetia zeigt nun, wie groß die Unsicherheit in Österreich beim Umgang mit dem eigenen Nachlass ist. Die Ergebnisse: überraschend, teils alarmierend – und vor allem sehr menschlich.

Erben sorgt für Ärger 

Mehr als ein Drittel der Befragten hat bereits geerbt. Und bei vielen ist das nicht ohne Spannungen abgelaufen: 36 % berichten von Streit in der Familie. Kein Wunder also, dass 73 % finden, dass Erbschaften eher trennen als verbinden. Mehr als ein Viertel hat sogar Angst, dass ein späteres Erbe ihre Familie auseinanderbringen könnte.

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Repräsentative Studie: Erben in Österreich

Klarheit wäre wichtig

Die große Mehrheit möchte ihren Nachlass individuell regeln – am Ende tun es aber nur die wenigsten. Nur 2 von 10 Österreicher:innen haben bisher ein Testament verfasst. Und 16 % planen auch keines. Das macht Nachlassverfahren oft langwierig und sorgt im schlimmsten Fall für Konflikte, die man eigentlich vermeiden könnte.

Wer seine Erbsituation zu Lebzeiten klar regelt, kann mögliche Streitpunkte aus dem Weg räumen und auch die Verlassenschaft deutlich abkürzen.

Thomas Neusiedler

Was geerbt wird – und wie viel

Geld, Sparbücher und Wertpapiere liegen mit 54 % knapp vor Immobilien (51 %). Gold und Schmuck sind mit 14 % eher selten. Doch die Summen können beachtlich sein: Fast die Hälfte der Erbenden hat mehr als 50.000 Euro erhalten, ein Drittel über 100.000 Euro. Und 15 % sprechen sogar von mehr als einer halben Million Euro.

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Das Konfliktpotential unter Erben ist groß - vor allem ohne Testament.

Wer soll später erben? 

Die Antwort ist deutlich: In erster Linie die eigenen Kinder (70 %). Danach folgen Partner:innen (31 %), Enkelkinder (15 %) und Geschwister (9 %). 5 % möchten ihr Vermögen spenden. Ein interessantes Detail: Obwohl viele etwas vererben möchten, wollen 50 % dafür ihren Lebensstandard nicht einschränken. 

Wertgegenstände nicht "safe"

Trotz hoher Werte lagern viele ihre Schätze zuhause – und nicht immer gut geschützt. 31 % bewahren Wertgegenstände ungesichert in der Wohnung auf. Weitere 31 % nutzen zumindest einen Safe. Etwas sicherer wird’s im Banktresor, den 40 % verwenden. 

Besser vorbereitet 

Viele schieben das Thema Erben weit weg – oft aus Unsicherheit oder weil man sich einfach nicht gern damit beschäftigt. Die Studie zeigt aber auch: Wer frühzeitig Klarheit schafft, erspart Angehörigen Zeit, Unklarheiten und oft auch Streit. Studienautor Alexander Zeh (Ipsos) bringt es auf den Punkt: Viele wollen vererben, aber kaum jemand bereitet es gut vor. Genau hier gäbe es Nachholbedarf – nicht nur finanziell, sondern auch emotional.

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