Tödlicher Skiunfall: Frau (64) stürzt über rote Piste hinaus
Schwere Unfälle mit teils fatalen Folgen wollen heuer nicht abreißen. Erst gestern ist es in Tirol erneut zu einem tödlichen Sturz gekommen: Eine 64-jährige Deutsche stürzte auf einer roten Piste und erlitt tödliche Verletzungen.
Sturz im steilen Gelände
Gegen 8.20 Uhr ist die Frau im Skigebiet "SkiWelt Ellmau-Going" in Tirol auf einer roten Piste talwärts gefahren. In einem 18 bis 22 Grad steilen Gelände ist sie ins Rutschen geraten und hat offenbar die Kontrolle über ihre Skier verloren. Sie stürzte über den Pistenrand hinaus und kam etwa 20 Meter außerhalb des markierten Bereichs in schneefreiem Gelände zum Liegen.
Zeuge alarmierte Rettung
Der Unfall wurde von einem Zeugen beobachtet, der gerade mit dem Lift in Richtung Bergstation fuhr. Er setzte sofort die Rettungskette in Gang. Trotz rasch eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen durch die Pistenrettung und einen Notarzt kam für das Unfallopfer jede Hilfe zu spät. Die 64-jährige Deutsche ist noch an der Unfallstelle verstorben.
Wenig Schnee, eisige Pisten, zu schnelles Tempo
Mehr als 20.000 Skiunfälle ereignen sich jährlich in Österreich mit Verletzungen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Viele davon in saisonstarken Wochen, wenn die meisten Urlauber auf den Skipisten unterwegs sind. "Tödliche Unfälle gehen oft mit besonders schweren Verletzungen, wie man sie von Kollisionen kennt, einher. Hier ist vor allem der Kopf betroffen – etwa beim Aufprall auf ein starres Hindernis, wie Bäume, Steine oder Felswände", erklärt Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV gegenüber weekend.at. Entscheidend sei auch die Aufprallgeschwindigkeit – ist man zu schnell unterwegs, hilft auch ein Helm nicht gegen tödliche Verletzungen.
Wetter spielt entscheidende Rolle
Die häufigsten Unfallursachen sind laut Trauner-Karner Stürze mit Aufprall gegen Hindernisse sowie Kollisionen mit anderen Personen. "Natürlich sind Wetterverhältnisse mit wenig Schnee mit hohen Gefahrenpotentialen verbunden, da ein Sturz auf einen Stein eine höhere Verletzungsschwere bedeutet, wie wenn der Fallraum mit weichem Schnee ausgefüllt ist". Das war auch im vergangenen Jahr der Fall, wie die Zahl der Todesopfer zeigt. In der Wintersaison 2022/2023 gab es 890 Skiunfälle, bei denen 1.506 Personen verletzt wurden. 16 Menschen haben dabei ihr Leben verloren, wie Zahlen des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit zeigen.