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Blick über den Sulmsee in der Steiermark, mit spiegelglattem Wasser, roten Hütten am Ufer und dicht bewaldeten Hügeln im Hintergrund.
Das Sulmsee-Resort in Leibnitz mit Campingplatz, Freiplatz und Gastro ist insolvent.
Das Sulmsee-Resort in Leibnitz mit Campingplatz, Freiplatz und Gastro ist insolvent.
Walter Pernkopf / picturedesk.com

Millionenpleite: Betreiber am Sulmsee insolvent

03.09.2025 um 09:32, Stefanie Hermann
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Das Campingresort am Sulmsee in Leibnitz ist insolvent. 26 Beschäftigte sind betroffen. Das Areal wird abgewickelt, eine Sanierung ist ausgeschlossen.

Inhaltsverzeichnis:

Der nächste große Knall in der Steiermark: Der Betreiber des Campingresorts und Seebads am Sulmsee in Leibnitz, die Gastgewerbliche Betriebe Prasser KG, ist pleite. Insgesamt 26 Beschäftigte stehen nach der Eröffnung eines Konkursverfahrens vor einer ungewissen Zukunft. Das Areal umfasst 34 Hektar, die Hälfte davon Wasserfläche.

Betrieb am Sulmsee meldet Konkurs an

Wie der Kreditschutzverband KSV1870 bekanntgab, wurde beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz das Konkursverfahren eröffnet. Die Passiva des Unternehmens belaufen sich auf rund 4,07 Millionen Euro, die Aktiva werden mit etwa 3,7 Millionen Euro beziffert. Eine Sanierung ist wegen mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten nicht geplant. Der Betrieb soll geschlossen und das Vermögen verwertet werden.

Schließungen, Kostenexplosion und Hochwasser

Als Ursachen für die Pleite nennt der Schuldner selbst eine Kombination mehrerer Belastungsfaktoren: pandemiebedingte Schließungen, drastisch gestiegene Energie-, Personal- und Warenkosten sowie die Investitionen in den Ausbau zur 5-Sterne-Campinganlage.

Großzügige Parzellen mit Strom- und Wasseranschluss, moderne Sanitärgebäude mit Komfortausstattung, Wellnessbereiche, Gastronomie und Freizeitangebote sollten ein gehobenes Publikum anziehen. Das angestrebte Camping-Erlebnis auf Hotelniveau hat sich wirtschaftlich letztlich nicht rentiert.

Den finanziellen Todesstoß hat dem Unternehmen das Hochwasser im August 2023 versetzt. Der entstandene Schaden wird mit 1,1 Millionen Euro beziffert. Ein erheblicher Teil der Wiederherstellungskosten musste aus Eigenmitteln finanziert werden, zusätzliche Kredite waren nicht verfügbar.

Keine Sanierung, Anlage wird abgewickelt

Nachdem keine Sanierung vorgesehen ist, werden die vorhandenen Vermögenswerte veräußert. Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 23. Oktober 2025 anmelden. Als Insolvenzverwalter wurde Mag. Stefan Kohlfürst von der Kohlfürst Rechtsanwalts GmbH bestellt.

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