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Clique weiblicher und männlicher Jugendlicher | Credit: Getty Images/Ridofranz
Getty Images/Ridofranz
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Kinder- und Jugendanwaltschaft: Nicht alleine!

13.09.2023 um 16:05, Online Promotion
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Eigentlich ist Jana (13) gerne in die Schule gegangen, seit sie aber die Mittelschule besucht, ist alles anders. Sie findet kaum Anschluss. Aber es gibt Hilfe!

Seit Monaten wird Jana von mehreren Mitschüler:innen schikaniert und ausgegrenzt. Sie hat bereits mit der Klassenvorständin und dem Schulsozialarbeiter gesprochen, es hat sich aber nichts an der Situation geändert. Für Jana ist es täglich eine Überwindung, in die Schule zu gehen. Oft steht sie morgens schon mit Bauch- oder Kopfschmerzen auf. Ihre Mutter versucht, ihr zu helfen. Wenn es ganz schlimm für Jana ist in die Schule zu gehen, schreibt die Mutter ihr Entschuldigungen, damit Jana der unangenehmen Situation in der Schule nicht ausgesetzt wird. Durch die vielen Fehlzeiten werden auch die Noten immer schlechter.

Kinderrechte

Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-KRK) normiert 54 speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendliche abgestimmte Kinderrechte, welche jungen Menschen ein geschütztes und geborgenes Aufwachsen garantieren sollen. Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht auf eine sichere, gewalt- und diskriminierungsfreie Ausbildung. Und natürlich haben sie auch das Recht, bei Entscheidungen, die ihr Leben und Wohlergehen betreffen, mitzureden. Die Belastungen der letzten Jahre – hier vor allem die COVID19-Pandemie, die Klimakrise, der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Entwicklungen – haben den jungen Menschen viel abverlangt. Oftmals sind psychische Belastungen und Unsicherheiten im zwischenmenschlichen Umgang das Resultat. Geschlossene Bildungseinrichtungen, Lernrückstände, wenig zwischenmenschliche Kontakte, fehlende gemeinsame Erlebnisse wie Sport, Schulskikurse, Sprachreisen, Ängste und Sorgen sind an den jungen Menschen nicht spurlos vorübergegangen. Manche Kinderrechte wurden zugunsten anderer massiv in den Hintergrund gerückt.

Gesundheit

So hatte das Recht auf (körperliche) Gesundheit in Pandemiezeiten höchste Priorität. Andere Lebensbereiche hatten sich dem Gesundheitsschutz völlig unterzuordnen. Allerdings beschreibt Art. 24 UN-KRK Gesundheit als einen "Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens". Die Bedeutung der psychischen Gesundheit wird hier oft übersehen. Es darf vor allem in den Schulen, einem Ort, an dem sich junge Menschen täglich viele Stunden aufhalten, jetzt nicht nur darum gehen, Lernstoff nachzuholen. Schule muss ein sicherer Ort für junge Menschen sein, an dem sie essenzielles Wissen erwerben, aber auch Erfolgserlebnisse sammeln und Kontakte pflegen können. Dazu ist eine Atmosphäre wichtig, in der individuelle Bedürfnisse wahr- und ernstgenommen werden.

Gruppe fröhlicher Kinder läuft über die Wiese | Credit: Getty Images/StockPlanets

Hilfe

Gemeinsam mit einem Teammitglied der kija Steiermark hat Jana noch einmal ein Gespräch mit der Schule geführt. Hier waren viele Personen anwesend: Jana, ihre Eltern, die Klassenvorständin, die Schulsozialarbeiter, die Schulpsychologie und sogar eine Vertreterin der Bildungsdirektion. Jana konnte ihre Situation beschreiben und fühlt sich jetzt nicht mehr alleine und auch nicht mehr hilflos ihren Klassenkolleg:innen ausgesetzt. Es konnte ein ganzes Helfersystem aufgebaut werden, das sie dabei unterstützt, ihren Platz in der Klasse zu finden. Mit der Klasse wurde an einem guten Miteinander, an gewaltfreien Umgangsformen und an der Klassengemeinschaft gearbeitet. Alle Verantwortlichen in der Schule achten jetzt darauf, dass die Regeln für ein gutes Miteinander eingehalten werden. Auch außerhalb der Schule konnte ein Unterstützungssystem für Jana gefunden werden, welches Jana bei ihrem Empowerment begleitet und ihr Handlungsmöglichkeiten aufzeigt, mit welchen sie schwierigen Situationen begegnen kann. Jana fühlt sich jetzt nicht mehr so hilflos und sie konnte inzwischen sogar zwei Freundinnen in der Klasse finden.

Vertrauen

Die kija Steiermark – Wir sind für Dich da! Das multiprofessionelle Team der kija Steiermark setzt sich auf Basis der Kinderrechte für Dich und alle anderen in der Steiermark lebenden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein. Wir sind für Dich da, egal, welche Sorgen Du hast! Du kannst Dich an uns wenden: kostenfrei, vertraulich und wenn Du das möchtest auch anonym!

Selbstbewusster Jugendlicher | Credit: Getty Images/FG Trade

Kontakt

Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark
Paulustorgasse 4/3
8010 Graz
Mail: kija@stmk.gv.at

Beratungstelefon:
0676/8666 0609

Mobbingtelefon:
0676/8666 3131

www.kija.steiermark.at

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