Protest vor Bauernbundball: VGT kritisiert Tierhaltung
Wenn rund 16.000 Besucher in die Grazer Messe strömen, dann kann das nur eines bedeuten: Es ist Bauernbundball-Zeit. Der größte Ball Europas zieht Gäste aus ganz Österreich in die steirische Landeshauptstadt. Und bot dem Verein gegen Tierfabriken damit die optimale Möglichkeit, so viele Menschen wie möglich auf die Situation der Schweine in der Landwirtschaft aufmerksam zu machen.
Kein Stroh für Schweine
Mit einem Protest vor dem Messegelände – samt Unterstützung des fünf Meter großen Riesenschweins Grunzi – wollte der VGT vor allem auf das viel diskutierte Verbot der Vollspaltenböden aufmerksam machen. "Seit Ende 2019 wird über das Ende der Schweine-Vollspaltenböden gesprochen, aber der Bauernbund weigert sich immer noch, den Tieren wenigstens Stroh zu bieten", fasst der Verein die Situation zusammen. Der VGT fordert endlich eine Weiterentwicklung des Tierwohls in der Landwirtschaft. Stattdessen habe man den Eindruck, dass man den Tierschutz am liebsten komplett aus der Nutztierhaltung entfernen würde.
Bauern wünschen sich mehr Tierschutz
Das Problem sieht der VGT vor allem beim Bauernbund und den Landwirtschaftsvertretungen. Die meisten Bauern würden sich nämlich bessere Tierschutzstandards wünschen. Stattdessen werden die österreichischen Haltungsformen und damit auch die Vollspaltenböden nach wie vor in den Himmel gelobt. Dies führe laut VGT dazu, dass Konsumenten den Mehrwert von Tierwohlsiegeln nicht erkennen und sich der Wandel in der Nutztierhaltung verzögere.