Nachhaltige Investments: Komptech-CEO Feyerer im Interview
Was waren die Überlegungen hinter der Investition von über 20 Millionen Euro in das neue Headquarter in Frohnleiten?
Feyerer: Die Entscheidung für das neue Headquarter war eine bewusste Investition in unsere Zukunft und ein klares Bekenntnis zum Standort. Wir wollten einen Ort schaffen, der unsere Werte als Technologie- und Umweltunternehmen widerspiegelt – modern, nachhaltig und mit Raum für Entwicklung. Die Bündelung zentraler Abteilungen und die Einbindung der Mitarbeitenden in die Planung machen das Gebäude zu einem Zukunftsort.
Wie unterscheidet sich das Headquarter von anderen Industriegebäuden?
Feyerer: Nachhaltigkeit war für uns kein Zusatz, sondern der Ausgangspunkt jeder Entscheidung. Wir haben konsequent auf ökologische Materialien und energieeffiziente Technik gesetzt. Das Gebäude erfüllt den Klimaaktiv-Gold-Standard und vermeidet 85 Prozent der CO₂-Emissionen im Lebenszyklus. Wir wollen zeigen, dass nachhaltiges Bauen auch im Industriebereich möglich ist – und zwar ohne Kompromisse bei Funktionalität oder Design.
Komptech darf sich auch über einen Großauftrag in Südkorea freuen …
Feyerer: In Südkorea haben wir eines der ersten Projekte unserer neuen Sparte „Industrial“ erfolgreich umgesetzt. Unsere Maschinen bereiten dort nicht recycelbare Abfälle so auf, dass daraus ein hochwertiger Ersatzbrennstoff entsteht. Das ist ein zentraler Baustein für das dortige „Waste-to-Energy“-System. Für uns ist das ein strategisch wichtiger Schritt in einem Markt, der sich neu aufstellt.
Welche Chancen sehen Sie in der nachhaltigen Abfallwirtschaft?
Feyerer: In vielen Ländern beginnt gerade ein grundlegender Wandel in der Abfallwirtschaft. Es entstehen neue gesetzliche Rahmenbedingungen, Investitionsprogramme und ein wachsendes Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft. Hier sehen wir enormes Potenzial, diesen Wandel aktiv mitzugestalten und nachhaltige Partnerschaften aufzubauen.
Maschinenbauer
Christoph Feyerer ist seit 2023 CEO von Komptech und bereits seit 2008 im Unternehmen tätig. Der Steirer studierte Maschinenbau an der Montanuni Leoben. In seiner Laufbahn hatte er leitende Funktionen inne und prägte die technologische und strategische Entwicklung des Unternehmens.