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(v.l.n.r.): Mario Schapfel, LKW-Fahrer Saubermacher; Hans Roth, Saubermacher Gründer; Harald Hauke, CEO Altstoff Recycling Austria (ARA).
(v.l.n.r.): Mario Schapfel, LKW-Fahrer Saubermacher; Hans Roth, Saubermacher Gründer; Harald Hauke, CEO Altstoff Recycling Austria (ARA).
Saubermacher/Puntigam

Erster E-LKW bei Saubermacher im Einsatz

18.07.2023 um 15:00, Lukas Steinberger-Weiß
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Saubermacher setzt den ersten E-LKW in der Region Mürztal für die Entsorgung von Leichtverpackungen ein. Die CO2-Ersparnis beträgt rund 56 Tonnen/Jahr.

Nach erfolgreichem Testbetrieb im April ist bei Saubermacher ab sofort der E-LKW dauerhaft im Regelbetrieb unterwegs. Das Fahrzeug der Marke Mercedes-Benz eActros von Daimler Truck Austria GmbH verfügt über einen gewichtsreduzierten Hecklader-Aufbau von Stummer Kommunalfahrzeuge. Die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterien beträgt 336 kWh und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern im Sammelbetrieb. Der E-LKW ist am Saubermacher Standort Kapfenberg stationiert und sammelt in den Gemeinden des AWV Mürzverbandes Leichtverpackungsabfälle für Altstoff Recycling Austria (ARA).

„Kreislaufwirtschaft bedeutet Klimaschutz. Dazu setzen wir auch auf Partner in der Entsorgungswirtschaft, die unserem ökonomischen und ökologischen Anspruch gerecht werden. Die Sammlung von Leichtverpackungen im Auftrag der ARA erfolgt zu 97 Prozent mit umweltfreundlichen Fahrzeugen, der Anteil alternativer Antriebe beträgt mittlerweile 12 Prozent – mit steigender Tendenz, wie Saubermacher mit seinem E-LKW eindrucksvoll bestätigt“, begrüßt ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke die Saubermacher-Initiative.

Dauerhaft am Weg zu Zero Emission

m Gegensatz zu früheren Tests mit verschiedenen E-LKWs, die nur über begrenzte Zeiträume durchgeführt wurden, ist dieser nun eine dauerhafte Ergänzung des Fuhrparks. Der Test-E-LKW wurde bereits im April 2023 im Einsatzgebiet Mürztal intensiv erprobt und hat überzeugt. Sämtliche Ganztages-Touren konnten problemlos durchgefahren werden, trotz des ländlichen Gebiets mit weiten Strecken und bergiger Umgebung. Der geräuscharme Betrieb minimiert den Lärmpegel, was zu einer höheren Lebensqualität für die Bürger:innen beiträgt.

Im Gegensatz zu einem Diesel-LKW verursacht der Stromer deutlich weniger Vibrationen. Der E-LKW wird in Kapfenberg über eine Ladestation mit 160 kWh mit Ökostrom versorgt. Der Bau einer eigenen Photovoltaik-Anlage für die Eigenversorgung ist bereits in Planung. Durch den Einsatz eines E-LKWs werden etwa 56 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht einer Waldfläche von rund 7 Hektar.

Fuhrpark wird klimaneutral

Neben dem E-LKW ist auch der erste Wasserstoff-Müllsammel-LKW Österreichs seit August 2022 bei servus, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der Holding Graz, im Einsatz. Ein zweiter E-LKW, ebenfalls für den Standort Kapfenberg, wird Ende des Jahres geliefert. Schon heute umfasst der E-Fuhrpark von Saubermacher 48 E-PKWs, 49 elektronisch betriebene Arbeitsmaschinen wie z. B. Stapler oder Bagger, 5 Hybrid-LKWs sowie 2 Gas-LKWs. Für 2025 sind bereits weitere „große Stromer“ in Planung. „Es ist mir ein großes Anliegen, umweltfreundliche Lösungen für die Abfalltransporte zu implementieren. Unser Ziel ist, bis 2040 den kompletten Fuhrpark sukzessive auf CO2-neutrale Antriebssysteme umzustellen“, betont Saubermacher Gründer Hans Roth. Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind dabei groß. Die Investitionen für einen E-LKW sind um bis zu 40 Prozent höher als bei einem Diesel-LKW. Zusätzlich wird eine kostenintensive Ladeinfrastruktur mit Erhöhung des Stromanschlusses erforderlich. Um diese Umstellung zu schaffen, benötigen wir Anreize der Politik in der Förderung, aber auch in den kommenden Ausschreibungen.

Am 18. Juli 2023 wurde der E-LKW feierlich von Diakon Martin Fladl gesegnet und an LKW-Fahrer Mario Schapfel mit den besten Wünschen für eine unfallfreie Fahrt übergeben.

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