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Österreichische Postbus AG: Uwe Blauensteiner (SZF), Verkehrsplaner Markus Unterweger, Otto Liebminger (SZF), Teilnehmer Christian Diethard (v. l.).
Österreichische Postbus AG: Uwe Blauensteiner (SZF), Verkehrsplaner Markus Unterweger, Otto Liebminger (SZF), Teilnehmer Christian Diethard (v. l.).
SZF / Anna Voit

„AMS-Driver“: 50 neue LKW- und BusfahrerInnen

09.06.2022 um 10:57, Weekend Online
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Die gemeinsame Initiative von AMS Steiermark, Gewerkschaft vida und WKO-Sparte Transport und Verkehr trägt erfolgreich Früchte.

Mehr als 50 Interessierte nutzten bereits die Chance, über die Ausbildungsoffensive „AMS-Driver“ einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Organisatorisch abgewickelt wird das Projekt vom Schulungszentrum Fohnsdorf (SZF).

Erfolgsprojekt

Die Nachfrage am steirischen Arbeitsmarkt nach Buslenker_innen und LKW-Fahrer_innen ist in den vergangenen Monaten gestiegen, sehr viele Stellen bleiben jedoch lange unbesetzt. Um diesem Engpass entgegen zu wirken, initiierte das AMS Steiermark im vergangenen November gemeinsam mit der Gewerkschaft vida, der WKO-Sparte Transport und Verkehr sowie dem Schulungszentrum Fohnsdorf (SZF) das Projekt „AMS Driver“. Interessierte Personen, die beim AMS arbeitsuchend gemeldet sind und einen neuen beruflichen Weg als Berufslenker_in einschlagen möchten, erhalten damit die Unterstützung, die sie benötigen. Bevor sie den Führerschein der Klassen C, C95, D oder D95 über den „AMS-Driver“ erwerben können, bewerben sie sich aktiv bei Unternehmen. Mit der Vereinbarung und Zusage einer Einstellung nach Vollendigung des Führerscheins kann der „AMS-Driver“ mit einem finanziellen Zuschuss durch das AMS beginnen – eine Win-Win-Situation für personalsuchende Unternehmen und arbeitsuchende Personen.

Kaltenegger Transporte GmbH: Geschäftsführer Michael Kaltenegger, Otto Liebminger (SZF), Teilnehmer Johann Metnitzer, Uwe Blauensteiner (SZF, v. l.).

Bestmöglich betreut

Mehr als 50 Personen haben diese Chance bereits genutzt, 26 davon ihre neue berufliche Tätigkeit mittlerweile schon aufgenommen. Unter ihnen der 59-jährige Christian Diethard, der nun als Buslenker bei der Postbus AG angestellt ist. „Durch Eigeninitiative im Jahr 2021 habe ich mich bei der österreichischen Postbus AG beworben und eine Einstellzusage erhalten. Im Frühjahr 2022 erfolgte die gemeinsame Umsetzung mit dem AMS, also die Ausbildung im Rahmen des ‚AMS Driver‘“, sagt der engagierte Buslenker. Markus Unterweger, Verkehrsplaner bei der Postbus AG, sieht den größten Vorteil in der aktiven Unterstützung von motivierten Personen: „Den Bewerber_innen wird die Hand gereicht und sie werden bestmöglich betreut.“

Gute und rasche Abwicklung

Auch Johann Metnitzer hat sich durch das Projekt „AMS Driver“ beruflich neu orientiert. Der ehemalige Metalltechniker ist über die Medien auf das Projekt „AMS Driver“ aufmerksam geworden. Inzwischen hat er bereits seine neue Tätigkeit bei der Firma Kaltenegger Transporte GmbH aufgenommen. Seine Motivation, als LKW-Fahrer durchzustarten, sei ihm in die Wiege gelegt worden, meint Metnitzer. Firmenchef und Geschäftsführer Michael Kaltenegger betonte die gute Organisation und rasche Abwicklung durch das SZF-Koordinierungsbüro: „Es hat perfekt funktioniert.“

Wir können ein höchst positives Zwischenfazit ziehen zum Ausbildungsprojekt ‚AMS-Driver‘, das wir seitens des AMS Steiermark vor einem halben Jahr gemeinsam mit den Sozialpartnern ins Leben gerufen haben: Die ersten 50 Absolvent_innen sind bereits jetzt oder bald für ihre neuen Dienstgeber auf den steirischen Straßen unterwegs. Damit haben zum einen interessierte Arbeitsuchende dank einer vom AMS geförderten Ausbildung eine neue Beschäftigung erhalten und wurde zum anderen dem Personalengpass in der Transportbranche zielgerichtet begegnet. – AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe.

Probates Instrument

Alfred Ferstl, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WKO Steiermark, sagt: „Unternehmen im Gütertransport wie auch in der Personenbeförderung mit Bussen haben mit dem Projekt AMS-Driver ein probates Instrument in die Hand bekommen, um neue Berufskraftfahrer zu generieren, die maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Unternehmen ausgebildet sind. Dem schon seit Jahren bestehenden Berufskraftfahrermangel wird damit aktiv entgegengewirkt, indem man neue Lenkerinnen und Lenker ausbildet, bei denen man vorher das Interesse für den Job geweckt hat. Parallel dazu wird dem Unternehmen eine kostengünstige Variante der Ausbildung präsentiert und am Ende eine fertig ausgebildete Lenkkraft zur Verfügung gestellt. Diese gemeinsame Aktion der Sozialpartner erzeugt sowohl für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer eine Win-Win-Situation und hilft mit, den Wirtschaftsstandort Österreich zu festigen und zu attraktiveren.“

Erfolg wird eingefahren

Auch Horst Schachner, Vorsitzender des ÖGB Steiermark und der Gewerkschaft vida Steiermark, unterstreicht den Erfolg des „AMS-Drivers“: „Gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice und der Wirtschaftskammer hat die Gewerkschaft vida das Projekt AMS-Driver im Herbst 2021 gestartet. Jetzt fahren wir erste Erfolge dieser Initiative ein: Die ersten 50 Fahrerinnen und Fahrer haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen und verstärken die Güter- und Personenbeförderung.“

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