Wie ein Milliardär Salzburgs exklusivstes Hotel neu erfand
- 20 Jahre, 30 Millionen später: Ein Luxushotel mit Handschrift
- Vier Etappen, ein Ziel: Qualität auf Top-Niveau
- The Glass Garden: Genuss mit Aussicht
- Langjährige Bindung statt kurzfristiger Glanz
- Spa im Mönchsberg: Wellness mit Blick auf Salzburg
- Feier mit Ausblick: Tag der offenen Tür am 4. Oktober
Wenn jemand über 30 Millionen Euro in ein Stadthotel steckt, geht es um mehr als nur Rendite. Dr. Hans-Peter Wild, deutschstämmiger Schweizer Unternehmer, ist genau dieser Typ Mensch. Als er 2005 das Hotel Schloss Mönchstein in Salzburg kaufte, war für ihn von Anfang an klar: Ein paar kosmetische Maßnahmen würden nicht reichen. „Mein Ziel ist es, dem Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein“, sagt er. Genau das hat er seither konsequent umgesetzt.
Bekannt wurde Wild als Inhaber der Rudolf Wild GmbH & Co. KG, dem Unternehmen hinter der Marke Capri-Sonne (heute Capri-Sun). Nach dem Verkauf großer Teile des Familienunternehmens blieb er als Investor aktiv. Das Mönchstein wurde dabei zu seinem Herzensprojekt.
„Das Hotel Schloss Mönchstein besticht zwar durch seine außergewöhnliche Lage und das historische Gemäuer“, so Wild. „Doch selbstverständlich war mir schon beim Kauf klar, dass zahlreiche Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen nötig sein würden, um mit den internationalen Top-Hotels konkurrieren und auch wirtschaftlich arbeiten zu können.“
20 Jahre, 30 Millionen später: Ein Luxushotel mit Handschrift
Heute – zwanzig Jahre später – zählt das Mönchstein zu den exklusivsten Adressen im deutschsprachigen Raum. Die Zahl „30 Millionen Euro“ steht dabei nicht nur für Geld, sondern für Ideen, Planung, Vertrauen in regionale Betriebe und vier aufeinander abgestimmte Bauphasen, die das Schloss systematisch modernisiert und erweitert haben.
„Ich bereue keinen investierten Cent“, zieht Wild Bilanz. Er habe aus einem charmanten, aber veralteten Stadtschloss ein Luxushotel mit internationalem Anspruch gemacht – mit Gourmetküche, einer technisch durchdachten Tiefgarage und einer 54 Tonnen schweren Glaskuppel als architektonischem Statement. Besonders wichtig war ihm dabei stets die Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben, insbesondere mit dem Atelier Burgstaller, zunächst mit Architekt Volkmar Burgstaller, später mit seinem Nachfolger Roman Stadlbauer. „Ich habe immer Wert auf lokale und regionale Betriebe gesetzt – sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung“, betont Wild.
Vier Etappen, ein Ziel: Qualität auf Top-Niveau
Die Investitionsgeschichte des Hauses liest sich wie eine Projektliste aus einem Architekturpreisbuch. 2006 begannen die Arbeiten mit einer umfassenden Sanierung von Zimmern, Restaurant und Wellnessbereich. Budget: 5,5 Millionen Euro. Bereits 2009 durfte das Haus als erstes Hotel in Salzburg die Auszeichnung „5-Sterne-Superior“ tragen.
Zwischen 2013 und 2014 wurde deutlich umfangreicher investiert: Für rund zwölf Millionen Euro entstanden der Mönchstein-Saal – in den Felsen eingebaut mit zwölf Meter langem Fenster –, ein 20 Meter langer Infinity-Pool, ein neuer Whirl-Pool, Klimaanlagen in allen Zimmern sowie eine modernisierte Küche für das damals mit zwei Hauben ausgezeichnete Restaurant.
Die dritte Bauphase 2017/2018 brachte die spektakulärste Veränderung: Fast 54 Tonnen schwer, auf einem Stahlgerüst mit gebogenem Spezialglas, wurde über dem Restaurant „The Glass Garden" in nur sieben Monaten eine Glaskuppel errichtet. Zeitgleich wurden sämtliche 24 Zimmer und Suiten technisch und optisch auf neuesten Stand gebracht. Wilds Investition hat sich ausgezahlt. "Dank seiner weitsichtigen Planungen und Projekte konnten wir uns in die Spitze hocharbeiten – und wurden beispielsweise Ende 2017 erstmals mit dem ‚World Luxury Award‘ als das beste Schlosshotel der Welt ausgezeichnet“, freut sich Hoteldirektorin Samantha Teufel.
Zuletzt folgte 2023/2024, ebenfalls unter der Federführung vom Atelier Burgstaller Bau, eine unterirdische, stützenfreie Tiefgarage mit 48 Stellplätzen, zehn E-Ladestationen und direktem Zugang zum Hotel. „Bei einem Hotel unserer Klasse erwarten die Gäste ausreichend geschützte Abstellplätze für ihre PKW und für sich persönlich einen sicheren Zugang zum Eingang beziehungsweise zur Rezeption", erklärt Hoteldirektorin Samantha Teufel. Auch hier stand Nachhaltigkeit im Vordergrund: Begrünung, Totholz zur Förderung der Artenvielfalt und abgestimmte Bepflanzungen als Teil eines Naturschutzkonzepts.
The Glass Garden: Genuss mit Aussicht
Die baulichen Maßnahmen waren nie Selbstzweck, sondern stets mit Blick auf die Ästhetik und den Gästekomfort geplant. Der Mönchstein-Saal, der sich harmonisch in die Hanglage einfügt, bietet heute einen exklusiven Rahmen für Hochzeiten, Tagungen oder Gala-Dinners. Die Glaskuppel mit weitem Blick auf die Stadt und den Mönchsberg verleiht dem historischen Schloss ein modernes Gegengewicht.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Gesamtkonzept ist die Küche. Seit März 2024 steht mit Simon Wagner ein ambitionierter junger Küchenchef am Herd. Der 34-jährige Kärntner hatte zuvor in hochdekorierten Häusern gearbeitet und verteidigte im Mönchstein auf Anhieb den Michelin-Stern und die vier Hauben des Gourmet-Restaurants. „Mein Stil ist angelehnt an die französische Küche und saisonal geprägt. Dabei lege ich großen Wert auf die Herkunft und Qualität der Produkte und auf beste handwerkliche Verarbeitung“, erklärt Wagner.
Sein Konzept setzt auf kleine, regionale Produzenten, kurze Wege und eine Küche, die klassische Techniken mit moderner Raffinesse kombiniert. Wagner: „Ich möchte die Gäste mit meinen kulinarischen Kreationen mit allen Sinnen verwöhnen und sie immer wieder positiv überraschen.“
Team als Erfolgsfaktor
„Wir stehen nach jeder Investition nicht nur baulich wesentlich besser da, sondern wir sind auch als Team jedes Mal stärker zurückgekommen“, sagt die Hoteldirektorin. Was das Mönchstein besonders macht, sind nicht nur die Mauern und Materialien, sondern die Menschen. Viele Mitarbeitende sind schon seit Jahren – teils sogar länger als Dr. Wild selbst – im Haus. „Es ist sehr ungewöhnlich in unserer Branche, so viele langjährige Mitarbeitende zu haben", betont Teufel, die darin keinen Zufall sieht. Das Erfolgsrezept sei ein solides, praxisnahes Mitarbeiterkonzept: familienfreundliche Strukturen, Möglichkeiten zur Fortbildung und der Anreiz, für begrenzte Zeit auch Erfahrungen in anderen Betrieben zu sammeln.
Erholung mit Ausblick: Spa im Mönchsberg
Das kommt auch dem durchdachten Wellness-Bereich und dem Erholungsfaktor der Gäste zugute. Seit 2016 leitet Georgios Kountouris das Spa-Team des Hotels. Bekannt wurde er vor allem durch seine beliebten Pilates-Einheiten. Neuester technischer Clou im Wellnessbereich ist der „Cadillac“: ein Gerät für gezieltes Muskeltraining in verschiedenen Positionen. Auch externe Gäste sind im Spa willkommen.
Draußen setzt das Hotel auf ein durchdachtes ökologisches Konzept: Ausgleichsflächen, naturnahe Bepflanzung und gezielte Förderung der Artenvielfalt durch Strukturelemente wie Wiesen und Totholz. So verbindet das Mönchstein Erholung, Technik und Naturschutz.
Feier mit Ausblick: Tag der offenen Tür am 4. Oktober
Zum Jubiläum „20 Jahre Inhaber Dr. Hans-Peter Wild“ lädt das Hotel am 4. Oktober 2025 zum Tag der offenen Tür. Geplant sind Führungen durch das Haus – auch hinter die Kulissen –, historische Rundgänge und kulinarische Verkostungen. Für Hotel- und Restaurantgäste werden Jubiläumsangebote vorbereitet.