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Für Hallein könnte das Aus der Zinkenlifte dennoch einen schweren Schlag bedeuten.
Für Hallein könnte das Aus der Zinkenlifte dennoch einen schweren Schlag bedeuten.
Für Hallein könnte das Aus der Zinkenlifte dennoch einen schweren Schlag bedeuten.
iStock.com/Sinenkiy

Salzburg: Skigebiet in Hallein steht vor dem Aus

03.09.2025 um 13:20, Yunus Emre Kurt
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Die Zinkenlifte in Hallein kämpfen ums Überleben: Millionen-Investitionen sind nötig, doch die Stadt kann nicht zahlen. Gibt es noch Rettung?

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Die Winter in Österreich werden spürbar wärmer und schneeärmer. Während große Skigebiete mit Schneekanonen und millionenschweren Investitionen gegen die Klimaveränderungen ankämpfen, geraten kleinere Anlagen zunehmend in Bedrängnis. Besonders hart trifft es die Zinkenlifte am Dürrnberg in Hallein: Dem beliebten Familienskigebiet droht das endgültige Aus.

Genehmigung läuft aus

Wie die Salzburger Nachrichten berichten, steht vor allem der Sessellift im Zentrum der Probleme. Er ist fast 40 Jahre alt und die Genehmigung läuft bald aus. Eine umfassende Revision wäre notwendig, doch die Kosten dafür gehen in die Millionen. Geld, das die Stadt Hallein derzeit nicht aufbringen kann. „Die Investitionen übersteigen unsere Möglichkeiten bei weitem“, heißt es von offizieller Seite. 

Im vergangenen Winter waren die Aussichten bereits düster: Der Sessellift stand an allen Tagen still. Lediglich ein Schlepplift konnte zeitweise in Betrieb genommen werden, ein Angebot, das kaum mit größeren Skigebieten konkurrieren kann.

Fokus auf den Sommer

In Hallein will man das Projekt Zinkenlifte aber noch nicht aufgeben. Stattdessen richtet sich der Blick verstärkt auf die Sommersaison. Die Sommerrodelbahn „Keltenblitz“ lockt bereits viele Besucher an, nun sollen zwei neue Mountainbike-Trails zusätzliche Gäste anziehen. Für das Trail-Projekt liegen die Genehmigungen schon vor. Es ist Teil eines grenzüberschreitenden Interreg-Programms und soll bis 2026 umgesetzt werden.

Suche nach Investoren

Trotz der Sommersaison bleibt die entscheidende Frage offen: Kann der Winterbetrieb erhalten bleiben? Dafür müssten private Investoren einspringen. Nur mit zusätzlichem Kapital ließe sich die teure Revision finanzieren und der Sessellift über 2027 hinaus betreiben. Die Zeit drängt: Bis spätestens dann müssen die Arbeiten abgeschlossen sein, sonst verliert die Anlage ihre Betriebsgenehmigung. 

Der Markt für Investoren ist jedoch schwierig. Viele Unternehmer zögern angesichts der unsicheren Schneelage in tieferen Lagen. Zudem zeigen Beispiele aus anderen Regionen, dass Investitionen in kleine Skigebiete ein finanzielles Risiko darstellen.

Symbol für den Wandel im Tourismus

Die Situation am Dürrnberg ist kein Einzelfall. Zahlreiche kleinere Skigebiete in Österreich kämpfen mit denselben Problemen: alte Infrastruktur, steigende Kosten, sinkende Schneesicherheit. Während bekannte Wintersportorte wie Kitzbühel oder Ischgl mit Hightech-Anlagen und Beschneiungsanlagen versuchen, den Betrieb zu sichern, bleibt für viele kleine Anbieter nur die Hoffnung auf neue Konzepte abseits des klassischen Skitourismus.

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