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Bürotisch auf dem ein Stapel Papier mit einem Rotstift und ein Taschenrechner, auf einem Post-it steht das Wort insolvent geschrieben
Die Weilhartner Snack GmbH mit Sitz in Schärding ist insolvent.
Die Weilhartner Snack GmbH mit Sitz in Schärding ist insolvent.
designer491/iStock.com

Millionenpleite: Snackautomat-Firma insolvent

27.08.2025 um 10:02, Marcel Toifl
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Das oberösterreichische Unternehmen Weilhartner Snack GmbH ist insolvent. Von der Pleite sind 55 Mitarbeiter betroffen. Die Schulden betragen mehrere Millionen.

Die Weilhartner Snack GmbH aus dem Bezirk Schärding (OÖ) ist zahlungsunfähig. Beim Landesgericht Ried im Innkreis liegt ein Antrag auf Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Der Automatenspezialist will trotz hoher Schulden weitermachen. Betroffen sind zahlreiche Mitarbeiter und Industriekunden in Ober- und Niederösterreich.

Antrag beim Landesgericht gestellt

Am Dienstag hat die Weilhartner Snack GmbH beim Landesgericht Ried im Innkreis den Antrag eingebracht. Der Gläubigerschutzverband Creditreform bestätigte die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung. Das Unternehmen mit Sitz in Dorf an der Pram wurde im Jahr 1995 gegründet. Es betreibt Automaten- und Betriebsverpflegung in mehreren Bundesländern. Die Passiva belaufen sich laut Creditreform auf rund 4,9 Millionen Euro. Die Aktiva bestehen aus Barvermögen, Forderungen und Betriebsanlagen. Eine exakte Höhe liegt nicht vor.

Von der Insolvenz sind laut Creditreform 55 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer betroffen. Ebenso stehen 138 Gläubiger auf der Liste. Weilhartner betreibt unter anderem Kantinen für größere Unternehmen in sechs Bezirken Oberösterreichs. Auch einzelne Standorte in Niederösterreich gehören zum Kundenkreis.

Ursachen im Pandemiejahr

Die wirtschaftliche Schieflage geht laut Firmenangaben auf Investitionen kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie zurück. „Vor Ausbruch der Corona-Pandemie investierte es in die digitalisierte Automatenbestückung sowie in das neue Geschäftsfeld der Betriebskantinen“, teilte Creditreform mit. Während der Lockdowns sei der Umsatz aufgrund von Homeoffice stark eingebrochen.

Das Unternehmen versuchte sich mit einer Überbrückungsfinanzierung zu retten. Diese konnte allerdings wegen anhaltender Umsatzschwäche nicht wie geplant innerhalb von zwei Jahren zurückgezahlt werden. Zusätzlich belasteten steigende Energiepreise, höhere Lohnkosten und der Zinsanstieg die finanzielle Lage. Creditreform sprach von einem „Rettungsversuch, der gescheitert ist“.

Betrieb wird reduziert

Die Weilhartner Snack GmbH soll trotz Insolvenz fortgeführt werden. Die Entschuldung sei laut Creditreform durch Drittmittel und Fortführungserlöse vorgesehen. Der Betrieb wird jedoch nicht in vollem Umfang aufrechterhalten. „Zukünftige Gewinne werden durch Teilbetriebsschließungen im Kantinenbereich erwartet“, heißt es in der Aussendung des Gläubigerschutzverbands. Produktion, Verwaltung und direkter Kantinenbetrieb sollen reduziert werden.

Den betroffenen Gläubigern wird im Sanierungsplan eine Quote von 20 Prozent angeboten. Die Auszahlung soll innerhalb von zwei Jahren erfolgen.

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