500 Kündigungen, kein Geld: Triste Stimmung bei KTM
Schlechter könnte die Stimmung bei KTM kurz vor Weihnachten wohl nicht sein. Nicht nur wurden angekündigte Löhne bislang nicht ausbezahlt – nun wurde bekannt, dass zu den 250 bereits angekündigten Kündigungen weitere 250 hinzukommen werden.
Kein Weihnachtsgeld
KTM hatte angekündigt, zwar kein Novembergehalt und Weihnachtsgeld, dafür aber die Dezemberlöhne nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens früher auszuzahlen. Das ist bislang nicht passiert, offenbar aus rechtlichen Gründen, berichten die Oberösterreichischen Nachrichten. Laut internen Informationen soll die Auszahlung jedoch noch vor Weihnachten erfolgen. In der vergangenen Woche gab es immerhin eine kleine Überweisung: anteiliges Gehalt für den 30. November und anteiliges Weihnachtsgeld für Dezember. Der Großteil der ausstehenden Beträge wird jedoch vom Insolvenzfonds übernommen – frühestens im Jänner. Betroffen sind rund 3.600 Mitarbeiter.
AK warnt: Nicht überstürzt handeln
Dass KTM-Mitarbeiter verärgert oder sogar wütend sind, ist angesichts der Situation nicht überraschend. Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) warnte jedoch bereits vor knapp zwei Wochen vor übereilten Entscheidungen. „Jetzt keinesfalls das Arbeitsverhältnis überstürzt auflösen. Dadurch könnten Ansprüche verloren gehen“, rät AK OÖ-Präsident Andreas Stangl.
250 weitere Kündigungen
Neben ausstehenden Gehaltszahlungen müssen die Mitarbeiter auch um ihre Jobs bangen. 250 Mitarbeiter haben bereits ein Kündigungsschreiben erhalten, weitere 250 sollen folgen. Laut den OÖ Nachrichten ist in den drei Insolvenzverträgen festgehalten, dass insgesamt 500 Stellen im Rahmen von „Restrukturierungsmaßnahmen“ gestrichen werden. Wann genau die weiteren Kündigungen erfolgen und wer betroffen sein wird, ist noch unklar. Ein Zeitraum ist jedoch in den Verträgen vermerkt: innerhalb eines Monats nach der „Berichtstagsatzung“. Erste Kündigungen könnten somit noch vor Weihnachten und spätestens bis zum 20. Januar verschickt werden.
Dreistelliger Millionenbetrag
In einer offiziellen Mitteilung von Pierer Mobility heißt es, der Finanzierungsbedarf der KTM AG belaufe sich nach derzeitigem Stand „auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag“. Ziel sei es, „innerhalb von 90 Tagen mit den Gläubigern einen Sanierungsplan zu vereinbaren“. Ein weiteres offizielles Statement steht bislang aus.