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Die Getränkeboten (v. li.): Christian Scheutz, Christopher Gutgar, Thomas Entlicher und Florian Stadlober.
Die Getränkeboten (v. li.): Christian Scheutz, Christopher Gutgar, Thomas Entlicher und Florian Stadlober.
Getränkebote.at

Der Durst daheim wird größer: Getränkelieferungen boomen

13.01.2022 um 08:21, Conny Engl
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Home delivery boomt seit Pandemiebeginn, auch Getränke lassen sich die Oberösterreicher nach Hause liefern. Doch nicht nur altbekannte Supermärkte oder neuere wie mjam market stellen Durstlöscher zu. Der Ennser Getränkehersteller Waldboth bietet beispielsweise unter plastikvermeiden.at ein umweltfreundliches Mehrweg-Zustellsystem. Seit kurzem mischt ein neuer Getränkelieferant in Linz und Umgebung mit.

Der „Getränkebote“ bringt kaltes Bier, Limo & Co. zum Kunden nach Hause. Seit rund vier Monaten liefert das Grazer Start-up auch in Linz und Umgebung aus. Im Interview erzählt Geschäftsführer Florian Stadlober von seinem Konzept, welches Bier den Linzern am besten schmeckt und von sprudelnden Wachstums-Plänen.

Durch die Pandemie kamen Sie auf die zündende Idee Ihr Start-up-Unternehmen zu gründen? Glück im Unglück quasi?

Florian Stadlober: Wir betreiben in Graz ein Nachtlokal. Beim ersten Lockdown wussten wir nicht, was wir mit unserer ganzen Ware machen sollen. So ist die Idee entstanden, die Getränke nach Hause zu liefern und wir haben unseren eigenen Webshop auf die Beine gestellt. Im November 2020 wurde der „Getränkebote“ dann richtig spruchreif.

Und die Durststrecke war damit vorbei?

Florian Stadlober: Ja, die Idee ist sehr gut angekommen. Wir haben innerhalb kürzester Zeit immer größere Lagerflächen benötigt. Seit rund vier Monaten liefern wir neben Graz auch in Linz und der näheren Umgebung Getränke aus.

Was wird von den Linzern am meisten bestellt?

Florian Stadlober: Während in Graz Puntigamer und Gösser das Bier-Beliebtheitsranking anführen, sind es in Linz Zipfer und Freistädter. Aber auch bayrische Bierspezialitäten, vor allem Augustiner-Biere, werden häufig geordert. Wir bieten zum Beispiel eine Bayernkiste mit sechs verschiedenen Biersorten an oder auch eine helle Kiste mit zehn verschiedenen hellen Bieren. Diese Specials werden ebenfalls sehr gut angenommen, weil man sich durchkosten kann, außerdem eignen sie sich gut als Geschenk.

Wer ist der typische Kunde des Getränkeboten?

Florian Stadlober: Wir haben eine sehr unterschiedliche Käuferschicht. Bei uns bestellen nicht nur junge Partykunden oder Studenten, sondern vor allem viele Familien und Firmen. 95 Prozent sind Stammkunden, die Mineral, Limos, Bier, etc. bestellen und sich damit das Kisten schleppen sparen. Wir nehmen auch das Leergut mit und zahlen es in bar aus.

In Ihrem Online-Shop für Linz findet sich deutlich weniger im Sortiment als für Graz. Wird das noch ausgebaut?

Florian Stadlober: Aktuell ist das Angebot in Linz noch überschaubar, aber in den nächsten zwei Monaten sollte das volle Sortiment verfügbar sein so wie in Graz. Wir sind derzeit mit regionalen Landwirtschaftsbetrieben in Linz im Gespräch, um hier auch regionale Fruchtsäfte anbieten zu können. Diese werden in Graz sehr gut angenommen.

Die Getränke gibt's bei Ihnen zum Supermarktpreis, die Lieferung ist kostenlos. Wie geht sich das aus, wie verdienen Sie daran?

Florian Stadlober: Im Prinzip leben wir von den großen Mengen, die wir verkaufen und selber klug einkaufen. Wir importieren auch sehr viele deutsche Biere sattelzugweise aus Deutschland. Die Personalkosten können wir abdecken, indem wir dank routenoptimiertem System keine Leerfahrten haben. Mit Tiefpreis-Aktionen in Supermärkten können wir zwar nicht mithalten, aber wir haben auch immer wieder Aktionen. Jeden Dienstag gibt's in Linz ein Aktionsblatt, die Wochenaktionen werden als Newsletter ausgeschickt beziehungsweise sind auf unseren sozialen Kanälen ersichtlich.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Florian Stadlober: Wir haben den Getränkeboten zu viert gegründet, mittlerweile sind wir 16 Personen im Unternehmen. In sechs Monaten wollen wir weiter expandieren, wahrscheinlich in den Westen – Salzburg, Klagenfurt oder Innsbruck stehen zur Debatte. Unser Ziel ist es, alle sechs Monate eine neue Stadt zu beliefern.

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