100 Schutzengel: Männer überleben Brückeneinsturz
Inhaltsverzeichnis:
- Kran rammt Brücke, Fahrerkabine zerquetscht
- 48 Tonnen begruben die Kabine
- Mehrstündige OPs, Zustand stabil
- Unfallstelle geräumt, Ermittlungen laufen
Die beiden jungen Männer, die beim Einsturz einer Fußgängerbrücke im Linzer Stadtteil Auwiesen am Mittwochvormittag schwer verletzt wurden, befinden sich außer Lebensgefahr. Wie das Kepler Uniklinikum am Donnerstag bestätigte, liegt der 22-jährige Fahrer bereits auf der Normalstation. Sein 18-jähriger Beifahrer wird noch intensivmedizinisch betreut, befindet sich aber in stabilem Zustand.
Kran rammt Brücke, Fahrerkabine zerquetscht
Der Lkw, der einen Kranaufleger auf der Ladefläche transportierte, dürfte laut Polizei auf dem Weg zu einer Baustelle ein Brückenelement gerammt haben. Offenbar hatte der Fahrer die Höhe der Fußgängerüberführung falsch eingeschätzt. Die rund 50 Tonnen schwere Stahlbetonbrücke riss beidseitig ab, kippte nach vorne und stürzte direkt auf die Fahrerkabine des Fahrzeugs.
48 Tonnen begruben die Kabine
Die beiden Männer aus dem Bezirk Rohrbach wurden in der Fahrerkabine eingeklemmt. Der Rettungseinsatz gestaltete sich schwierig. Die Berufsfeuerwehr Linz, unterstützt von den Freiwilligen Feuerwehren Ebelsberg und Steyr, war mit rund 50 Kräften im Einsatz. „Die Männer waren ansprechbar, aber eingeklemmt. Wir haben sie schon im Lkw behandelt, mit Schmerzmitteln versorgt“, schildert Mario Mokry vom Roten Kreuz.
Die Feuerwehr sicherte zuerst das Brückenteil gegen weiteres Abrutschen, ehe ein mobiles OP-Team die Erstversorgung vornahm. Gegen 11 Uhr wurde der Lenker, 45 Minuten später auch der Beifahrer mithilfe einer Bergeschere aus dem Wrack befreit.
Mehrstündige OPs, Zustand stabil
Beide Schwerverletzten wurden unter Polizeieskorte ins Kepler Universitätsklinikum gebracht und dort mehrere Stunden lang operiert. Der Fahrer aus Arnreit konnte bereits auf die Normalstation verlegt werden. Der 18-jährige Beifahrer aus Lembach wird weiterhin auf der Intensivstation behandelt. Sein Zustand sei laut Klinik „stabil“. Lebensgefahr bestehe bei keinem der beiden mehr.
Unfallstelle geräumt, Ermittlungen laufen
Am späten Mittwochnachmittag wurde das Stahlbetonteil mit Spezialkränen angehoben und abtransportiert. Der Lkw konnte ebenfalls geborgen werden. Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Wolfgang Eßl war oberste Priorität, „dass die Brücke nicht weiter abrutscht und sich der Lkw nicht bewegt“. Sachverständige untersuchen derzeit das beschädigte Brückenelement. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern noch an.