Krems: Priester wollte Crystal Meth herstellen
- Prozess in Krems: Ex-Priester verurteilt
- Gescheitertes Crystal-Meth-Projekt
- Die Urteile im Detail
- Hintergründe und Anfänge der Tat
- Reaktionen und mögliche Folgen
Ein früherer Priester aus dem Waldviertel ist in Krems gemeinsam mit zwei Mitangeklagten nach dem Suchtmittelgesetz schuldig gesprochen worden. Die drei Männer sollen versucht haben, Crystal Meth herzustellen, scheiterten aber mit ihrem Vorhaben. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Prozess in Krems: Ex-Priester verurteilt
Am Donnerstag hat das Landesgericht Krems einen 39-jährigen ehemaligen Priester sowie zwei 24-jährige Tschechen schuldig gesprochen. Der Hauptangeklagte erhielt eine teilbedingte Haftstrafe von 22 Monaten, wovon 19 Monate bedingt nachgesehen wurden. Einer der beiden Mitangeklagten bekam 15 Monate, 13 davon bedingt. Der dritte Angeklagte erhielt sechs Monate auf Bewährung. Alle drei Männer bekannten sich schuldig.
Gescheitertes Crystal-Meth-Projekt
Das Trio hatte laut Anklage im Sommer 2024 versucht, Crystal Meth herzustellen. Sie bestellten über das Internet mehrere Chemikalien, darunter Salzsäure, Diethylether und Aceton. Diese Substanzen wurden an eine Paketstation in Tschechien geliefert und anschließend ins Waldviertel gebracht. Dort wollten sie rund ein Kilogramm Crystal Meth produzieren. Das Experiment scheiterte jedoch, die Drogenproduktion kam nie zustande.
Die Urteile im Detail
Der 39-jährige Hauptangeklagte, der inzwischen als Versicherungsberater arbeitet, erhielt 22 Monate Haft, davon 19 Monate bedingt. Die beiden jüngeren Männer wurden zu 15 bzw. sechs Monaten verurteilt. Da die mehrmonatige U-Haft angerechnet wird, müssen die Angeklagten nicht mehr ins Gefängnis. Alle drei verzichteten auf Rechtsmittel. Weil die Staatsanwältin keine Erklärung abgab, sind die Urteile derzeit nicht rechtskräftig.
Hintergründe und Anfänge der Tat
Der ehemalige Priester, ursprünglich aus Polen, war zuvor in einer Pfarre im Waldviertel tätig. Nach seinem Ausscheiden aus dem kirchlichen Dienst fand er eine neue Anstellung in der Versicherungsbranche. Gemeinsam mit einem der 24-jährigen Mitangeklagten bestellte er die Chemikalien über das Internet. Das Ziel war laut Anklage die Produktion von Crystal Meth. Die Substanzen wurden zunächst gelagert, ehe die Ermittlungen begannen.
Reaktionen und mögliche Folgen
Der Fall sorgte in der Region für Aufsehen, insbesondere weil ein früherer Geistlicher in einen Drogenprozess verwickelt war. Die Verurteilungen zeigen, wie gefährlich derartige Experimente mit chemischen Substanzen sein können. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, eine Entscheidung über eventuelle Berufungen steht aus. Für den ehemaligen Priester dürfte der Fall dennoch einen endgültigen Bruch mit seiner Vergangenheit bedeuten.