144 Jahre Aspangbahn
Neben der Südbahn und der Pottendorfer Linie ist die Aspangbahn der dritte Schienenstrang von Wien nach Niederösterreich-Süd. Heute unterscheidet man diese nicht elektrifizierte, eingleisige Verbindung als Innere (von Wien Hauptbahnhof nach Wr. Neustadt) und Äußere Aspangbahn (von Wiener Neustadt nach Aspang), die dann sogar weiter über den Wechsel nach Friedberg, Hartberg und bis Fehring unterwegs ist. Die Strecke von Pitten bis Aspang wurde einige Monate später fertiggestellt und ist seit 28. Oktober 1881 in Betrieb. Ursprünglich führte die Eisenbahnstrecke vom Kanalhafen des Wiener Neustädter Kanals in Wien-Landstraße nach Aspang und war in der eigentlichen, nie umgesetzten Planung Teil der Eisenbahnstrecke Wien - Thessaloniki.

Täglich 18 Züge in beiden Richtungen
Noch vor wenigen Jahren war die Aspangbahn ein Kandidat für die Einstellung der Linie, erst eine massive Takterhöhung haben die Linie heute attraktiv wie nie zuvor gemacht. Gerade im Sommer übernimmt sie auch Passagiere, die den Baustellen auf der Südstrecke ausweichen möchten, für den Großraum Maria Lanzendorf-Himberg ist sie überhaupt unverzichtbar. Heute fahren im Stundentakt jeweils 18 Züge von Wien nach Traiskirchen und von Traiskirchen nach Wr. Neustadt und zurück, beginnend mit 05:24 ab Wien im Stundentakt sowie einen Spätzug um 22:55 Uhr.

Beruf: Fahrdienstleiterin
Absolut faszinierend an der Inneren Aspangbahn ist die alte Technik, hier wähnt man sich in den mit Fahrdienstleitern besetzten Bahnhöfen in Maria Lanzendorf, Laxenburg-Biedermannsdorf, Traiskirchen-Aspangbahn und Tattendorf in einem Freilichtmuseum. Stellwerke, Signale und zum Teil Bahnschranken werden noch händisch bedienst. Und auffällig ist auch, das die Anzahl der Fahrdienstleiterinnen im Steigen betriffen ist.
Lydia Haberl ist eine von ihnen und versieht ihren Dienst seit knapp drei Jahren am Bahnhof Traiskirchen. Die 41-jährige zweifache verheiratete Mutter aus St. Egyden im Steinfeld war 16 Jahre lang Zugbegleiter und hat ihren Wunsch nach Veränderung dort umgesetzt. „Ich schätze den visuellen Kontakt zu den Mitarbeitern und den Fahrgästen”, so die immer freundliche Quereinsteigerin. Die Ausbildung (bei voller Bezahlung) dauert 7 Monate, der weibliche Anteil an den österreichweit rund 2.200 Fahrdienstleitern beträgt derzeit knapp 14%, „Tendenz steigend”, weiß man bei der ÖBB Pressestelle.

FahrdienstleiterInnen gesucht!
Jedes Jahr suchen die ÖBB österreichweit rund 230 neue FahrdienstleiterInnen, in der Ostregion sind es 100 im heurigen Jahr. Wer Interesse hat, sollte sich bei den ÖBB bewerben. Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Ausbildung (Lehre, Matura oder Fachschule); Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, körperlich fit, gutes Hörvermögen, weder farben- noch nachtblind, Mindestalter 18 Jahre, technisches Interesse und hohe Lernbereitschaft.
