Unterhaus: Rassismus-Eklat erschüttert Kärntner Liga-Spiel
Inhalt
- Frühe Führung für Nußdorf
- Rassistische Beleidigung löst Eklat aus
- ATUS Ferlach übt heftige Kritik
- FC-WR Nußdorf reagiert ebenfalls
Das Kärntner Liga-Duell zwischen FC-WR Nußdorf und ATUS Ferlach endete sportlich mit einem 3:1-Heimsieg für Nußdorf, doch das Ergebnis geriet schnell zur Nebensache. Eine rassistische Beleidigung von den Zuschauerrängen überschattete die Partie und sorgte für Fassungslosigkeit auf und neben dem Platz.
Frühe Führung für Nußdorf
In einem intensiven Spiel brachte Dominik Sporer die Gastgeber in der 23. Minute mit 1:0 in Führung, nachdem der gegnerische Keeper einen Ball unglücklich abwehrte. Ferlach verpasste vor der Pause den Ausgleich trotz mehrerer Chancen. Erst in der zweiten Halbzeit fiel die Entscheidung: Philipp Straganz erhöhte in der 78. Minute auf 2:0, ehe Erwin Bajric kurz vor Schluss verkürzte. In der Nachspielzeit stellte Straganz mit einem Solo zum 3:1 den Endstand her.
Doch das sportliche Geschehen wurde überschattet, als kurz vor Spielende die Emotionen eskalierten: Nach einer Tätlichkeit sahen sowohl Mark Ceh (Nußdorf) als auch Exauce De Dieu Nsandi (Ferlach) die Rote Karte.
Rassistische Beleidigung löst Eklat aus
Wie Ferlachs sportlicher Leiter Patrik Ciglar gegenüber weekend.at erklärt, war der Auslöser ein rassistischer Zwischenfall von den Rängen: „Schon bei der Einwechslung wurde unser Spieler von einem Zuschauer, der nur wenige Meter hinter ihm stand, rassistisch beleidigt.“
Laut Ciglar handelte es sich um einen jungen Spieler eines anderen Kärntner Vereins, der sich später persönlich entschuldigte. Doch das Schiedsrichter-Team habe den Vorfall „heruntergespielt“, da angeblich nichts wahrgenommen worden sei.
ATUS Ferlach übt heftige Kritik
In einer ausführlichen Stellungnahme auf Social Media verurteilte ATUS Ferlach den Vorfall scharf: „Diese Beleidigungen waren für viele Anwesende klar hörbar – nur der Linienrichter, der direkt daneben stand, behauptete, nichts mitbekommen zu haben.“ Der Verein betonte weiter: „Unser Spieler wurde wiederholt rassistisch beleidigt. Seine Reaktion war falsch, aber sie war das Resultat massiver emotionaler Belastung.“
Ferlach fordert, dass derartige Vorfälle künftig nicht ignoriert, sondern konsequent aufgearbeitet werden. Man stehe „klar hinter dem betroffenen Spieler“ und werde weiter für Respekt und Fairness im Sport eintreten.
FC-WR Nußdorf reagiert ebenfalls
Auch der FC Wirtschaftsring Nußdorf-Debant veröffentlichte kurz nach Spielende eine deutliche Stellungnahme: „Wir schätzen Kulturen, wir schätzen fremde Länder – Rassismus hat am Platz nichts verloren!“ Der Verein kündigte an, den Täter ausfindig zu machen und mit einem lebenslangen Stadionverbot zu bestrafen. „Leider können wir nicht entscheiden, was Zuseher auf den Rängen sagen. Aber wenn wir wissen, wer es war, wird er nie wieder ein Spiel bei uns sehen.“