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Kostenlose Schwimmkurse für Kinder
Ein Drittel der Kärntner Kinder (unter 19 Jahre) kann nicht schwimmen 
Ein Drittel der Kärntner Kinder (unter 19 Jahre) kann nicht schwimmen 
Modelfoto: Colourbox.de

Für mehr Sicherheit: Kostenlose Schwimmkurse

16.07.2020 um 12:20, Mirela Nowak-Karijasevic
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Sommer ist Badezeit - doch für rund ein Drittel der Kärntner Kinder kann der Spaß fatal enden, denn sie können nicht schwimmen. Das Land Kärnten bietet nun kostenlose Schwimmkurse für Kindegarten- und Volksschulkinder.

Kärnten punktet als Badeland mit 1.270 Seen, 1.000 Flüssen und Bächen, 20 Heilquellen und den zahlreichen Hallen- und Freibädern sowie Wellnesstempeln. Doch nicht alle, die das Wasser lieben, können auch schwimmen und immer wieder entstehen gefährliche Situationen. Deshalb startet das Land Kärnten in Kooperation mit der Sportkoordination Kärnten, dem Gesundheitsland, der Wasserrettung, dem Jugendrotkreuz, der Bildungsdirektion und dem Österreichischen Schwimmverband eine österreichweit einzigartige Schwimmoffensive, die Kinder und Jugendliche für den Wassersport begeistern, die Sicherheit forcieren, Unfälle vermeiden und die Gesundheit fördern soll. Das Ziel ist für Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner klar: alle Kärntner Kinder und Jugendlichen sollen schwimmen können.

Kinderunfälle

„Ertrinken ist leider die zweithäufigste Todesursache bei tödlichen Kinderunfällen. Sie sollten also alle so früh wie möglich schwimmen lernen. Außerdem lernen sie Spaß an der Bewegung und wir setzen eine präventive und gesundheitsfördernde Maßnahme“, betont Kaiser. Daher werden laut dem Landeshauptmann die Schwimmkurse auch kostenlos angeboten. Lediglich Eintritte in die jeweiligen Bäder können da und dort fällig werden, allerdings ist man auch diesbezüglich in Verhandlungen mit den Gemeinden. Zumindest ein Schwimmkurs pro Bezirk sollte angeboten werden, der Start erfolgte bereits in insgesamt sechs Gemeinden im Bezirk St. Veit und in Feistritz im Rosental und wird dann mit Beginn des kommenden Schuljahres auch unter Mitwirkung der Bildungsdirektion Kärnten ausgeweitet.

Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kinderunfällen
Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei tödlichen Kinderunfällen

Referatsübergreifen

„Dieses Projekt ist uns ein Herzensanliegen. Denn rund ein Drittel der Kinder und Jugendlichen bis 19 können nicht schwimmen, 15 Prozent  können nur schlecht schwimmen. Das bedeutet: fast 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind im Wasser gefährdet, auch in Pools“, beschreibt Prettner die Situation. Das Land wolle mit der Aktion 15.000 Kinder und Jugendliche in Kärnten erreichen. Das Projekt läuft bis 2021. Landessportdirektor Arno Arthofer weist darauf hin, dass es das erste referatsübergreifende Projekt dieser Größenordnung in Kärnten sei und das Land damit auch Österreichweit eine Vorbildfunktion einnehme. „Die Gemeinden können sich unter www.schwimmoffensive.at melden, die interessierten Kinder und Jugendlichen melden sich bei ihrer jeweiligen Heimatgemeinde“, erklärt Arthofer.

Zielgruppe

Das Angebot richtet sich im Besonderen an Kinder ab dem verpflichtenden Kindergartenjahr und VolksschülerInnen 1. und 2. Klasse. Für die Schwimmkurse im Ausmaß von max. 10 Einheiten je Kurs stehen geprüfte Trainer zur Verfügung und erhalten alle Teilnehmer eine Urkunde. Projektleiterin ist Claudia Kraxner von Kärntensport. Anmeldungen sind wieder ab September möglich.

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