Darum wird der Ehering rechts getragen!
Die alten Ägypter, Griechen und Römer waren davon überzeugt, dass vom linken Ringfinger eine sogenannte "Vena amoris" (deutsch: Liebesader) direkt zum Herzen führt. Dieser Glaube ist auch der Grund dafür, dass der Ehering in Österreich über viele Jahrhunderte an der linken Hand getragen wurde. Seit dem 13. Jahrhundert ist der Austausch der Ringe auch fester Bestandteil der kirchlichen Trauung und obwohl der Ehering zunächst weiterhin an der linken Hand getragen wurde, änderte sich das rund drei Jahrhunderte später.
Wechsel im 16. Jahrhundert
Es gibt zwar keinen eindeutigen historischen Beleg, der den Wechsel des Eherings von der linken auf die rechte Hand rechtfertigt, zumindest aber eine Theorie, die vielversprechend klingt. Die Reformgedanken von Martin Luther im 16. Jahrhundert brachten der Legende nach eine neue Religion, aber auch neue Rituale und Traditionen mit sich. Und um diese modernen Überzeugungen öffentlich zu vertreten, trugen die Anhänger Luthers den Ehering vortan am linken Ringfinger. Die Begründung dafür fanden sie in der Bibel, in der es an einer Stelle heißt, dass die rechte Seite das Gute und das Recht repräsentiert.