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Polizist vor den Olympischen Ringen in Tokio
Party-, Alkohol- und Sexverbot: Im Olympischen Dorf herrschen strenge Regeln.
Party-, Alkohol- und Sexverbot: Im Olympischen Dorf herrschen strenge Regeln.
Michael Kappeler / dpa / picturedesk.com

Prüdes Olympia: Das ist den Athleten verboten

20.07.2021 um 08:58, Patrick Deutsch
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Laut Aussagen aktiver und ehemaliger Athleten geht es im Olympischen Dorf traditionellerweise heiß her. Aufgrund der Corona-Maßnahmen gibt es in diesem Jahr aber strenge Regeln und drakonische Strafen.

Schon bei der Anreise sind einige Auflagen zu erfüllen. So müssen sich Athleten, Trainer und Betreuer vor der Abreise nach Tokio zwei PCR-Tests unterziehen, die den japanischen Behörden übermittelt werden müssen. Auch bei der Ankunft in Tokio wird ein PCR-Test gemacht. In den ersten zwei Wochen müssen zusätzlich die Aufenthaltsorte angegeben und von den lokalen Behörden genehmigt werden.

Abstand statt Begegnung

Im Dorf sollen zwei Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden – sogar beim Essen. Der Aufenthalt in der Mensa soll so kurz wie möglich gehalten werden. Weil die Kontakte reduziert werden sollen, sind zum Beispiel auch Umarmungen und Händeschütteln nicht gern gesehen. Außerhalb des eigenen Zimmers muss stets eine Maske getragen werden. Bei Verstoß gegen die Regeln drohen Geldstrafen, Disqualifikation oder gar die Ausweisung aus Japan.

Partyzone Zimmer

Dass es im Olympischen Dorf heiß her gehen kann, ist kein Geheimnis. Gemeinsame Partys wie in der Vergangenheit wird es, wenn es nach dem Veranstalter geht, diesmal nicht geben. Die Sportler dürfen erst wenige Tage vor dem ersten Wettkampf einziehen und sollen das Dorf zwei Tage nach ihrem letzten Einsatz wieder verlassen. Außerdem ist Alkohol nur auf den Zimmern erlaubt.

„Hautnahe Völkerverständigung“

Die Athleten werden es also schwer haben, sich näher zu kommen. Auch mit der seit 1988 bestehenden Tradition, dass den Sportlern vom Veranstalter Kondome zur Verfügung gestellt werden, wird in diesem Jahr gebrochen. Die 160.000 Kondome werden zwar verteilt, allerdings bekommen die Sportler ihre 14 Stück erst bei der Abreise. Wenn es nach einem Bericht der „New York Post“ geht, hat sich das Veranstalter-Komitee auch bei den Betten, etwas einfallen lassen, um die Zweisamkeit zu verhindern. Die Betten, die aus recyclebaren Karton gebaut sind, sollen nur eine Person tragen können – Sex wäre so also ausgeschlossen. Ganz so schlimm scheint es allerdings nicht zu sein: Der irische Turner Rhys McClenaghan hat die Sextauglichkeit der Betten bereits überprüft.

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