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Herbert Prohaska wirkt zerknirscht.
Ex-Fußballer Herbert Prohaska leidet an Gürtelrose.
Ex-Fußballer Herbert Prohaska leidet an Gürtelrose.
Günther Pichlkostner / First Look / picturedesk.com

"Dornen auf der Haut": Prohaska über schwere Erkrankung

24.10.2023 um 10:49, Simone Reitmeier
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Es gibt Krankheiten, die auch jene, die hart im Nehmen sind, an ihre Grenzen bringen. Prohaska hat das am eigenen Leib erfahren. Erstmals spricht er darüber.

Jeder Dritte erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose. Jedes Jahr sind 30.000 bis 40.000 Österreich von der Virusinfektion betroffen. Einer von ihnen ist Fußball-Legende Herbert Prohaska, der gleich zweimal mit der schmerzhaften Krankheit konfrontiert wurde. In einem kürzlich veröffentlichten Video-Interview mit Martina Rupp spricht er erstmals über seine Gürtelrose-Erkrankungen und die damit verbundenen Schmerzen.

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Gürtelrose: "Total weh getan"

Seine erste Begegnung mit Gürtelrose hat Prohaska während seiner aktiven Fußballkarriere in Italien im Jahr 1981. Damals verläuft die Erkrankung unkompliziert und nahezu schmerzfrei. Ganz anders der zweite Ausbruch mit völlig anderen Symptomen. "Es hat vor allem beim Liegen total weh getan", beschreibt Prohaska die Krankheit. Er habe nicht gewusst, "dass Gürtelrose zwei so verschiedene Verläufe haben kann".

Das erste Mal war es viel harmloser und praktisch ohne Schmerz. Das zweite Mal war der Ausschlag groß – und auch der Schmerz.

Herbert Prohaska über die unterschiedlichen Ausprägungen von Gürtelrose

Appell an Männer

Der 68-Jährige appelliert besonders an Männer, ärztlichen Rat einzuholen und sich über Präventionsmöglichkeiten zu informieren. Er betont die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und des Schutzes vor Gürtelrose, da die Erkrankung starke Schmerzen und möglicherweise schwerwiegende Komplikationen verursachen kann.

Hautausschlag bei Gürtelrose
Gürtelrose äußert sich unter anderem durch entzündete und schmerzende Hautstellen.

Ausgelöst durch Viren

Die Gürtelrose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Dieses Virus verbleibt nach einer Windpockenerkrankung (auch Schafblattern genannt) ein Leben lang inaktiv in den Nervenzellen. Es kann jedoch reaktiviert werden und als Gürtelrose wieder ausbrechen. Fast alle Erwachsenen ab 50 Jahren tragen den Erreger in sich und sind daher einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Bei etwa 30 Prozent der Patienten treten als Komplikation Nervenschmerzen auf, die als eine der stärksten Schmerzerfahrungen in der Humanmedizin gelten. 

Folgende Symptome treten bei Gürtelrose auf:

  • Müdigkeit
  • Gliederschmerzen
  • Fieber
  • Brennende Schmerzen
  • Juckreiz
  • Kribbelndes Hautgefühl
  • Rötungen und Schwellungen der Haut
  • Bläschenbildung in dem zum betroffenen Nerv gehörenden Hautareal

Am häufigsten treten die Symptome im Brust- und Lendenbereich auf. Es können aber auch andere Körperteile (Kopf, Hals, Gesicht) betroffen sein.

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Impfung möglich

Um das Risiko zu minimieren, empfehlen Experten eine Impfung gegen Gürtelrose für Erwachsene ab 50 Jahren. Mehr über die Krankheit und Informationen zur Vorbeugung finden Sie unter www.guertelrose-info.at.

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