Uschi Glas über Enkeltrick: "Du glaubst, dein Sohn ruft an"

Der sogenannte Enkeltrick zählt zu den häufigsten Betrugsmaschen, denen ältere Menschen zum Opfer fallen. Täter geben sich dabei telefonisch als nahe Verwandte aus, oft als Enkel oder Kinder, und täuschen eine finanzielle Notlage vor. Ziel ist es, die Opfer zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen zu bewegen.

Der neue ARD-Film „Wir vier und der Enkeltrick“, der am Mittwoch, dem 17. September 2025 um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird, nimmt sich genau dieses Themas an. Im Zentrum der Handlung steht Irene Steinwirt, gespielt von Uschi Glas. Sie wird selbst Opfer eines Schockanrufs, bei dem eine angebliche Polizeistimme sie davon überzeugt, ihr Sohn habe einen tödlichen Unfall verursacht. Unter dem Druck des Anrufs übergibt Irene Schmuck, Bargeld, ihre Uhr und den Ehering ihres verstorbenen Mannes an einen vermeintlichen Beamten. Erst nach einem echten Anruf ihres Sohnes erkennt sie den Betrug. Irene entscheidet sich daraufhin, in eine Seniorenresidenz zu ziehen, auch um der Einsamkeit zu entkommen. Dort lernt sie drei weitere Bewohnerinnen kennen, gespielt von Katharina Thalbach, Ursula Werner und Soogi Kang. Gemeinsam fassen die vier Frauen den Entschluss, weitere mögliche Opfer zu warnen und die Täter auf eigene Faust zur Strecke zu bringen. 

"Inzwischen werden durch die künstliche Intelligenz die Stimmen so echt imitiert, dass du glaubst, da ruft wirklich dein Sohn, deine Tochter oder ein Enkelkind an", sagt Uschi zur Bild. Stimmen könnten heute täuschend echt imitiert werden, was es für viele Menschen schwierig mache, einen Betrug rechtzeitig zu erkennen. Sie rät: Nach einem solchen Anruf sollte man zunächst die betroffene Person direkt zurückrufen oder, falls diese nicht erreichbar ist, umgehend die Polizei informieren. Sie weist zudem darauf hin, dass echte Polizeibeamte niemals Geld oder Wertgegenstände zur "Sicherung" abholen würden. 

Der Film zeigt auch eine psychologische Dimension des Themas. Irene fällt nicht nur auf den Betrug herein, sondern wird auch durch ihre Einsamkeit verwundbarer. Laut Uschi Glas sei es eine bewusste Entscheidung der Figur, in ein Seniorenheim zu ziehen, um wieder mehr soziale Kontakte zu haben. Für Glas selbst war diese Ebene der Geschichte besonders reizvoll. Sie hebt hervor, dass der Film nicht nur vor Betrug warnt, sondern auch Mut machen soll, sich im Alter gegenseitig zu unterstützen.

„Wir vier und der Enkeltrick“ wurde unter der Regie von Mia Spengler gedreht. Das Drehbuch stammt von Kai Kreuser, der sich eigenen Angaben zufolge beim Schreiben von seinen beiden Großmüttern inspirieren ließ. Neben Uschi Glas in der Hauptrolle sind Katharina Thalbach, Ursula Werner, Soogi Kang, Peter Lohmeyer und Fino Murteira Dayekh zu sehen. Trotz kleiner dramaturgischer Schwächen überzeugt die Produktion vor allem durch das Engagement und die Spielfreude des Ensembles.