Song Contest Sieger JJ: "Ich will mich austoben"
Inhalt
- Der Wahnsinn im Finale
- Zurück im Berliner Studio
- Duett mit Superstars
- Appell an Jungmusiker
- Stimme für diese Gruppen
- Promi-Faktor mit Katze
Platz eins beim Song Contest, Top in den Charts und ein rot-weiß-roter Streaming-Rekord: Es läuft bei dir!
JJ: Einfach traumhaft, ich checke das alles noch gar nicht so richtig. Unglaublich, dass mein Song und meine Stimme so gut ankommen.
Der Wahnsinn im Finale
Wann hast du beim ESC-Finale gefühlt: Jetzt ist die Trophäe in greifbarer Nähe?
JJ: Tatsächlich in dem Moment, als die Schweiz leider Gottes null Punkte vom Publikum bekommen hat. Alle Blicke im Green Room waren plötzlich auf mich gerichtet. Da habe ich gespürt, jetzt wird es langsam real – ein Wahnsinn.
Wie geht der Wahnsinn jetzt weiter?
JJ: Mein Team und ich arbeiten schon an vielen neuen Songs, die auf jeden Fall noch in diesem Jahr rauskommen, vielleicht schon nach dem Sommer.
Wir werden auf jeden Fall mehrere Songs auf einmal produzieren und dann nacheinander releasen.
Zurück im Berliner Studio
Wer ist mit an Bord?
JJ: Mein Team vom Siegertitel natürlich. Mit Teya und Thomas arbeite ich im Studio in Berlin dort weiter, wo wir mit „Wasted Love“ aufgehört haben. Wir nehmen einfach den kreativen musikalischen Faden, den wir dort liegen gelassen haben, wieder auf. Wir werden alles ausprobieren!
Es bleibt aber bei deinem unverkennbaren Musik-Stil-Mix?
JJ: Auf jeden Fall, aber in den verschiedensten Facetten. Gerade dieses Genre-Blending, also dieser Mix aus Pop und Oper, der eigentlich nie im Radio läuft, kommt gut an. Viele ermutigen mich – und ich will hier weiter mein ganzes Gefühl hineinlegen, in die Stimme wie auch die kommenden Auftritte.
Duett mit Superstars
Du hast schon mit Conchita im Duett gesungen. Mit wem würdest du noch auf der Bühne stehen wollen?
JJ: Ich will weiter groß träumen: Daher auf jeden Fall mit Ariana Grande, die mit dem Musical „Wicked“ zu einem sehr klassischen Sound gefunden hat. Oder mit Charli xcx. Ihr letztes Album mit Intelligent Dance Music und Electronic Sound hat auch in „Wasted Love“ Spuren hinterlassen. Ein Crossover wäre daher absolut mega.
Ich mache keine halben Sachen: Ich gebe auf der Bühne alles, mein Publikum ist meine Powerbank
Wie ist eigentlich die Reaktion aus deinem klassischen Umfeld?
JJ: Meine Kollegen aus dem Fach sind extrem gehypt. Die freuen sich, dass die Countertenor-Stimme endlich auch auf der internationalen Pop-Ebene Gehör findet. Hoher Gesang ist den Charts ja nicht fremd: Justin Timberlake mit seiner Falsett-Stimme ist das beste Beispiel dafür. Ich gehe jetzt einfach stimmlich noch etwas drüber.
Steht deine Lehrerin an der Uni, Kammersängerin Linda Watson, hinter dir?
JJ: Sie weiß, wo es mich künstlerisch hinzieht, und hat mich von Anfang an auf meinem musikalischen Feld experimentieren und spielen lassen. Mit ihr habe ich vielen klassischen Stücken eine Pop-Attitüde verpasst. Sie hat dann immer zu mir gesagt: „Warum eigentlich nicht gleich so?“
Appell an Jungmusiker
Was rätst du den vielen Talenten da draußen, die in deine Fußstapfen treten wollen?
JJ: Findet euren Sound, überschreitet musikalische Grenzen. Tobt euch aus. Ich will meine Bekanntheit auch dazu nutzen, anderen zu helfen, ihre künstlerische Identität zu finden, um sich stolz fühlen zu können.
Für wen willst du noch deine Stimme erheben?
JJ: Für die philippinische Community, meine Herkunft wird für immer ein großer Teil von mir sein. Und ich freue mich sehr, dass ich auch für die queere Gemeinschaft sprechen darf, um für mehr Gleichberechtigung und die erreichten Rechte zu trommeln.
Stimme für diese Gruppen
Das Interesse an deinem Privatleben steigt. Wie gehst du damit um?
JJ: Ziemlich locker eigentlich. Ich bin ein offenes Buch, stehe gerne im Rampenlicht. Ob nun privat als Johannes Pietsch oder als JJ auf der Bühne. Ich verstelle mich nicht und ich erzähle den Leuten das auch. In meinem Umfeld schaue ich aber natürlich viel genauer hin, ich respektiere die Privatsphäre meiner Familie und Freunde und will sie vor zu viel Publicity schützen.
Promi-Faktor mit Katze
Es wird also keine familiäre Homestory geben?
JJ: Doch – die ist auch schon erledigt (grinst). Sogar mit Opa und Katze. Mein Großvater ist so stolz auf mich und wollte unbedingt dabei sein. Der kleine Haustiger scheinbar auch.
Nach dem Triumph. Fernsehauftritte, Tour-Termine quer durch Europa, Songwriting-Sessions im Berliner Studio: ESC-Sieger JJ steht vor einem heißen Sommer. Im August will er zwei Wochen ausspannen, bevor es wieder auf die Bühne geht. Sein Wunsch für den Wettbewerb im nächsten Mai in Österreich? „Gemeinsam mit Conchita die 70. Ausgabe des Song Contest moderieren.“