Christoph Schlagenhaufen: "Viele Schauspieler nutzen Doubles"
Inhalt
- Internationales Actionprojekt mit Wien Bezug
- Action als Herzenssache
- Vorbilder und frühe Prägung
- Training für die Stunts
- Stunts selbst machen
- Mentale Stärke aus dem Sport
- Der Weg zu „The Train“
- Cannes als Zielbild
- Rolle mit Vergangenheit
- Lebenslanger Traum
- Internationale Perspektiven
- Motivation und Rollenvielfalt
- Blick nach vorn
- Lieblingsfilm und Action heute
Christoph Schlagenhaufen zählt zu den spannenden neuen Gesichtern im Actionfach. Bekannt aus Produktionen wie „Gina“ (2024), „Die Bergretter“ und „Schnell ermittelt“, bringt er nicht nur Schauspielerfahrung, sondern auch einen sportlichen Hintergrund mit. Der studierte Sportwissenschaftler trainiert seit seiner Kindheit Kampfsport und hat Stunt-Erfahrung, geprüft wurde er unter anderem am Theater in der Josefstadt. Neben Stationen als Detektiv und Spa-Manager im "Hilton Vienna" führt ihn nun ein internationales Projekt vor die Kamera. Im Interview erzählt er, warum ihn „The Train“ so reizt, wie hart das Training für die Stunts ist und welche Ziele er mit dem Film verbindet.
Internationales Actionprojekt mit Wien Bezug
Erzählen Sie mir von Ihrem neuen Projekt ...
Schlagenhaufen: The Train ist ein internationaler Actionfilm. Die Weltpremiere soll 2026 in Cannes stattfinden. Im Film wirken auch internationale Stars mit. Der Produzent des Films ist Dennis Dewall. Inhaltlich handelt es sich um einen Actionfilm. Es geht um Geheimdienste und um den Majestic Train, einen historischen Zug. Dieser Zug steht auch in Wien beim Franz Josefs Bahnhof. Viele Szenen spielen direkt im Zug. Gedreht wird außerdem in Tokio, London, Budapest, Wien und Malta.
Action als Herzenssache
Und was hat Sie persönlich am Projekt gereizt?
Schlagenhaufen: Mich haben vor allem Actionfilme gereizt. Ich betreibe Kampfsport und habe auch Stunt-Erfahrung. Ich trainiere Kickboxen, Thaiboxen und Karate. Im Film gibt es viele Kampfsportszenen. Ich spiele einen ungarischen Auftragskiller.
Vorbilder und frühe Prägung
Gab es da ein Vorbild oder einen Actionhelden, an dem Sie sich orientiert haben?
Schlagenhaufen: Ja, ich habe Jean Claude Van Damme als Vorbild. Ich hatte einmal ein Casting, bei dem ich in einem Film sein Gegner hätte sein können, in "Kill 'Em All 2".
Wie war das für Sie, so nah an einem Projekt mit ihm zu sein?
Schlagenhaufen: Ich war im Casting und in der engeren Auswahl. Ich habe Jean Claude Van Damme persönlich nicht getroffen, aber es war trotzdem eine wichtige Erfahrung, so weit zu kommen.
Sie haben ihn also auch als stilistisches Vorbild für Ihre Rolle genommen?
Schlagenhaufen: Genau. Ich fand ihn immer stark, vor allem wegen seiner Filme wie "Karate Tiger". Sein Kampfsportniveau ist beeindruckend und das motiviert mich.
Machen Sie Kampfsport schon seit Ihrer Kindheit?
Schlagenhaufen: Ja, eigentlich schon immer.
Training für die Stunts
Sie haben auch ein Stunt Training absolviert. Wie lief das ab?
Schlagenhaufen: Wir haben in Wien trainiert, gemeinsam mit Madalina Bellariu. Sie hat bereits in großen Actionproduktionen mitgespielt, unter anderem mit Scott Adkins in London. Das Training war daher sehr professionell.
Wie sieht so ein Stunt Training Tag konkret aus?
Schlagenhaufen: Wir hatten einen Stunt-Trainer, der mit uns die Choreografien Schritt für Schritt durchging. Wir haben Kampfszenen geübt, Entwaffnungen, den Umgang mit Waffen und Kickbox-Elementen. Alles war sehr genau geplant.
Gab es Momente, in denen Sie an Ihre Grenzen kamen?
Schlagenhaufen: Man muss extrem konzentriert sein. An die Grenzen sind wir nicht gekommen, aber es ist anspruchsvoll. Man übt sehr lange, bis alles sitzt. Vor dem Dreh trainieren wir die Abläufe noch einmal, weil wirklich jede Bewegung hundertprozentig passen muss.
Das klingt fast wie eine tänzerische Choreografie...
Schlagenhaufen: Ja, genauso ist es.
Stunts selbst machen
Wie wichtig ist es Ihnen, Stunts selbst zu machen?
Schlagenhaufen: Viele Schauspieler nutzen Doubles. Mir ist sehr wichtig, dass ich meine Stunts selbst mache. Ich habe Sportwissenschaften studiert und bin generell sehr sportlich. Früher bin ich Skirennen gefahren. Ich wäre auch für Ski-Stunts offen gewesen, aber das passt diesmal nicht in den Film. Ich traue mir viele verschiedene Stunts zu, weil ich fit bin und auch mutig. Deshalb möchte ich das selbst machen.
Mentale Stärke aus dem Sport
Was nehmen Sie mental aus dem Sport für die Schauspielerei mit?
Schlagenhaufen: Vor allem Konzentration und Motivation. Für mich fühlt sich das wie ein Wettkampf an. Genau deshalb liebe ich Actionfilme, weil ich dort Sport und Schauspiel verbinden kann. In Österreich gibt es leider wenig in diesem Bereich, daher ist es für mich besonders spannend, international zu arbeiten.
Der Weg zu „The Train“
Wie sind Sie überhaupt zu diesem Projekt gekommen? Gab es ein Casting?
Schlagenhaufen: Wir haben uns in Cannes kennengelernt. Der Produzent meinte sofort, dass ich gut passen würde. Danach gab es natürlich ein Casting und auch Eignungstests, vor allem wegen der Stunts.
Cannes als Zielbild
Wie geht es Ihnen mit dem Gedanken, dass der Film in Cannes Premiere feiert?
Schlagenhaufen: Ich freue mich sehr darauf. Das wird ein außergewöhnliches und sensationelles Erlebnis.
Ist das ein Meilenstein für Ihre Karriere?
Schlagenhaufen: Absolut, ja.
Rolle mit Vergangenheit
Wie würden Sie Ihre Figur beschreiben, und wie viel von Ihnen steckt darin?
Schlagenhaufen: Es ist interessant, weil ich früher als Detektiv gearbeitet habe und jetzt einen Auftragskiller spiele. Es gibt Parallelen. In beiden Fällen beobachtet man viel, man verfolgt Personen, fährt nach und analysiert Situationen. Der Unterschied ist natürlich, dass ich hier einen Killer spiele, der am Ende handeln muss. Im Film gibt es Verfolgungsjagden, auch mit dem Motorrad.
Wie sind Sie damals Detektiv geworden?
Schlagenhaufen: Das war neben dem Studium. Während meines Sportwissenschaftsstudiums war eine Stelle ausgeschrieben. Ich wollte immer zur Kriminalpolizei, und der Job hatte Ähnlichkeiten dazu. Ich wurde von Penk-Lipovsky in Wien aufgenommen. Ich habe in Wien, Graz und eigentlich in ganz Österreich gearbeitet. Ich war mit dem Auto oder mit der U-Bahn unterwegs, je nachdem, was die Situation verlangte. Das war spannend, besonders in jungen Jahren.
Lebenslanger Traum
War Film und Schauspielerei immer schon ein Traum?
Schlagenhaufen: Ja, absolut. Schauspiel und Film wollte ich schon immer machen, vor allem Actionfilme. Ich bin aber für jedes Genre offen.
Internationale Perspektiven
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Schlagenhaufen: Der Film ist international und wir drehen auf Englisch. Ich möchte danach auch international weitermachen, in London, in den USA oder wo sich Möglichkeiten ergeben. Mein Ziel ist es, international Fuß zu fassen, größere Rollen zu bekommen und in größeren Produktionen mitzuwirken.
Viele sagen, dass es in Österreich schwerer ist, weil der Markt klein ist. Sehen Sie das auch so?
Schlagenhaufen: Ja, genau so ist es. Deshalb ist es so wichtig, auf internationale Filmfestivals zu gehen, etwa nach Venedig, Cannes oder Locarno, um Leute kennenzulernen. In Österreich ist die Szene klein, vieles konzentriert sich auf Wien. Da ist es schwer, neu hineinzukommen. International muss man unbedingt schauen, dass man Kontakte knüpft.
Aber wenn man es wirklich will, muss man nach Möglichkeiten suchen.
Motivation und Rollenvielfalt
Wie bleiben Sie motiviert?
Schlagenhaufen: Für mich war immer klar, dass ich Schauspieler sein will. Wenn ich Filme sehe, merke ich, dass das meine Aufgabe im Leben ist. Ich kann mir keinen anderen Job dauerhaft vorstellen. Ich habe zwar schon in anderen Bereichen gearbeitet, zum Beispiel im Hilton in Wien als Spa Manager, und das war auch toll. Aber Schauspiel war immer meines. Ich liebe es, in Rollen zu schlüpfen, ob Arzt, Hotelmanager oder Politiker. Diese Vielfalt motiviert mich.
Wann haben Sie zum ersten Mal gespürt, dass das Ihr Beruf ist?
Schlagenhaufen: Eigentlich schon sehr früh, vor allem durch Jean Claude Van Damme und diese ganze Welt der Actionfilme. Schauspiel war einfach immer da.
Blick nach vorn
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Schlagenhaufen: Ich möchte international arbeiten, in den USA, in London oder auch im asiatischen Raum. Ich bin offen für alles. Wenn sich Möglichkeiten ergeben, bin ich flexibel und kann jederzeit weggehen. Nach dem Film wird man sehen, welche Türen sich öffnen.
Lieblingsfilm und Action heute
Was ist Ihr Lieblingsfilm?
Schlagenhaufen: Das ist schwierig zu sagen. Vielleicht Karate Tiger mit Jean Claude Van Damme, aber es gibt so viele gute Filme.
Haben Sie das Gefühl, dass Actionfilme heute anders sind als früher?
Schlagenhaufen: Technisch hat sich sicher viel verändert, etwa bei Explosionen und Effekten. Aber körperlich und vom Training her muss man nach wie vor extrem fit sein. Es gibt auch heute sehr gute Actiondarsteller, zum Beispiel Scott Adkins. In der Hinsicht hat sich meiner Meinung nach nicht so viel verändert. Die Technik ist moderner, aber der sportliche Anspruch bleibt.
Gibt es heute ein Pendant zu den großen Namen von früher wie Van Damme oder Bruce Lee?
Schlagenhaufen: Für mich ist Scott Adkins ein gutes Beispiel dafür.